Kampf für Arbeitsplätze Stahl-Allianz formiert sich in Saarbrücken

Saarbrücken · Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte, um die heimische Industrie und damit viele Jobs zu schützen.

 Ministerin Rehlinger gestern beim Gipfel in der Saarlandhalle.

Ministerin Rehlinger gestern beim Gipfel in der Saarlandhalle.

Foto: BeckerBredel

Der Kampf um die Zukunft der bundesweit rund 85 000 Arbeitsplätze in der Stahlindustrie, davon über 20 000 an der Saar, nimmt eine neue Dimension an. Jetzt kommt massive Unterstützung aus der Politik. In Saarbrücken schlossen sich gestern beim ersten nationalen Stahlgipfel das Saarland, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Brandenburg, Bremen und Hamburg zu einer „Allianz der Stahlländer“ zusammen. Ziel sei es, „Kräfte zu bündeln, um auf der politischen Ebene die Interessen der heimischen Stahlindustrie noch nachhaltiger vertreten zu können“, erklärte die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD). Man sei sich einig, „dass große gemeinsame Anstrengungen nötig sein werden, um auf Dauer die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und der europäischen Stahlindustrie zu sichern“, betonte die Ministerin.

Konkret wollen sich die sechs Länder in Brüssel und Berlin für höhere Fördergelder zur Entwicklung klimaschonender Technologien und für Entlastungen im Emissionsrechtehandel einsetzen. Zudem sollten Stahlhersteller „vollumfänglich“ dafür kompensiert werden, dass Strompreise wegen der teureren Emissionsrechte steigen.

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Nationaler Stahlgipfel in Saarbrücken

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Saar-Regierungschef Tobias Hans (CDU) verwies in diesem Zusammenhang auf die Konkurrenz aus China und Indien. Es sei unsinnig, wenn die vergleichsweise saubere europäische Stahlindustrie durch harte Auflagen in die Knie gezwungen und die Produktion ins Ausland verlagert werde. Dort werde meistens wenig Wert auf Umweltschutz und den Schutz der Beschäftigten gelegt.

Zu den Rednern des Gipfels mit nach Veranstalterangaben über 2500 Gästen zählten auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), IG-Metall-Chef Jörg Hofmann sowie Außenminister Heiko Maas. „Stahl gehört nicht ins Museum, Stahl ist Zukunft“, sagte der SPD-Politiker.

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