Saarländischer Jugendlicher erneut in brandenburgischem Heim

Neunkirchen/Unterspreewald · Ein saarländischer Jugendlicher, der aus einem in der Kritik stehenden Erziehungsheim in Brandenburg geflohen war, ist wieder in die Erziehungsanstalt zurückgebracht worden. Der 15-Jährige war mit zwei anderen Jugendlichen aus der „intensivpädagogischen“ Unterbringung in einem Heim der Haasenburg GmbH bei Neuendorf geflohen.

Der Anwalt des Jugendlichen, Rudolf von Bracken aus Hamburg, bestätigte gestern entsprechende Presseberichte. Von Bracken macht der Haasenburg GmbH schwere Vorwürfe: "Jugendliche müssen sich bei der Ankunft im Heim ausziehen, und dann werden alle Körperöffnungen untersucht." Bei der Haasenburg GmbH gelte das Prinzip: Zurichten, abrichten, entwürdigen. "Das ist schwarze Pädagogik", sagte von Bracken. Er habe bei der Staatsanwaltschaft Cottbus Strafanzeige gestellt. Die Haasenburg GmbH wies die Vorwürfe zurück. "Der Jugendliche ist bei uns garantiert nicht verletzt worden", sagte ein Sprecher der SZ. "Das Jugendamt hat die Fortsetzung der Maßnahme in der Haasenburg ausdrücklich befürwortet."

Der Landkreis Neunkirchen, der für den Jugendlichen zuständig ist, bemüht sich derweil um eine Alternative. "Wir versuchen, eine andere Unterbringung zu finden", sagte eine Sprecherin. In Deutschland gebe es jedoch nur wenige geeignete Plätze. Der Versuch, den Jugendlichen in einer offenen Gruppe unterzubringen, sei fehlgeschlagen.

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