Saarländische Tierschützer registrieren Fortschritte in der Politik

Saarbrücken. Seit die Jamaika-Koalition im Saarland das Sagen hat, wird dem Tierschutz ein höherer Stellenwert eingeräumt. Darauf ist nicht nur Umwelt-Staatssekretär Klaus Borger (Grüne) stolz, der ein ständiges Gesprächsforum für Tierschutzfragen ins Leben gerufen hat. "Mit der Einrichtung eines ergebnisorientierten runden Tisches wird der Tierschutz im Saarland erheblich aufgewertet

Saarbrücken. Seit die Jamaika-Koalition im Saarland das Sagen hat, wird dem Tierschutz ein höherer Stellenwert eingeräumt. Darauf ist nicht nur Umwelt-Staatssekretär Klaus Borger (Grüne) stolz, der ein ständiges Gesprächsforum für Tierschutzfragen ins Leben gerufen hat. "Mit der Einrichtung eines ergebnisorientierten runden Tisches wird der Tierschutz im Saarland erheblich aufgewertet. Wir können unsere Positionen mit den Tierschützern austauschen und über eine gemeinsame Vorgehensweise den Tierschutz auf eine breitere Basis stellen", teilte Borger in einer Presseerklärung mit.

Dieser positiven Einschätzung schlossen sich kürzlich im Gespräch mit unserer Zeitung die Vorsitzenden des Tierschutzbunds, Werner Kirsch, des Tierfreunde e.V., Werner Wadle, sowie der Vereinigung Wildtier und Artenschutz (Witas), Hartmann Jenal, an. Sie machen dem Umweltministerium das Kompliment, dass es "den konstruktiven Dialog mit Tierschutz- und Tierrechtsvereinen" suche. Ergebnis sei, dass die Wünsche der Tierschutzorganisationen nicht nur zu Gehör gebracht, sondern auch umgesetzt werden könnten.

Das sei unter anderem bei der Gestaltung des neuen Jagdgesetzes erkennbar. Ferner registriere man unter der neuen Landesregierung "konsequente Entscheidungen wie die Beschlagnahmung von Nutztierherden oder die Anordnung von Halteverboten". Allerdings machen die Tierschützer auch Schwachpunkte im System aus, so die nach ihrer Ansicht "unmotivierten beziehungsweise schlecht ausgebildeten Amtsveterinäre". Ferner fordern sie, dass der Tierschutz in eine Hand gehöre, und nicht, wie bisher im Saarland, in drei verschiedenen Ministerien verortet sein solle. Nämlich im Umweltministerium als Fachbehörde, im Sozialministerium mit der Zuständigkeit für die Veterinäre sowie im Innenministerium mit der Rechtsaufsicht.

Darüber hinaus setzen sich die Tierschützer kritisch mit der Jagd auseinander und fordern unter anderem die Bevölkerung auf, so genannte "Wildschäden" zu akzeptieren, weil sie zum Miteinander von Mensch und Tier gehörten und als ein Stück Normalität verstanden werden müssten. Ferner fordern sie, Jäger aus politischen Führungspositionen abzuberufen. Und nach ihrer Meinung sollten folgende Arten nicht mehr bejagt werden dürfen: Schwäne, Marder, Hasen, Kaninchen, Waldschnepfe, Wildgänse, Enten, Rebhühner, Fuchs, Dachs und Rabenvögel.

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