Saarländische Schüler sollen sportlicher werden

Saarbrücken · Ganztagsschulen und Sportvereine im Saarland sollen sich stärker vernetzen. Dazu haben Landesregierung und Landessportverband einen Kooperationsrahmen erstellt. Das Ziel der Vereinbarung: mehr Bewegung für Schüler, mehr Nachwuchs für Vereine.

Ganztagsschüler haben nach Schulschluss oft kaum noch Zeit für Vereinssport: Die Bewegung bleibt auf der Strecke. Also kommt der Vereinssport künftig verstärkt in die Schule - darauf haben sich Landesregierung und Landessportverband (LSVS) geeinigt. Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) und LSVS-Präsident Gerd Meyer unterzeichneten am Samstag beim Ganztagsschulkongress in Saarbrücken eine "Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit von Ganztagsschulen und Sportvereinen" im Land.

Die soll so aussehen: Nachmittags, in den Freizeitphasen der Schüler, bieten Vereine Sport-AGs an - von Fußball bis Tischtennis, je nach Kooperation, aber stets kostenlos. "Die Vereinbarung erleichtert Schulen und Sportvereinen über den Unterricht hinaus, Sport- und Bewegungsangebote in den Ganztagsschulen zu verankern", sagte Commerçon der SZ. Bislang gibt es nur vereinzelte Kooperationen, das soll sich nun ändern. Die bessere "Vernetzung von Schul- und Vereinssport" solle mehr Bewegung in die Schule bringen - und Schüler im Idealfall zu einem "lebenslangen Engagement" im Sport führen.

Mit der Vereinbarung wollen die Partner auch die Sportvereine im Saarland stärken. Der Landessportverband, in dem 2150 Sportvereine zusammengeschlossen sind, lobt die Kooperation. Sie biete Vereinen, die mit Nachwuchs-Sorgen kämpften, "eine große Chance, die Schüler mit attraktiven Angeboten für den Sport zu begeistern", sagte LSVS-Präsident Meyer. Man hoffe auf "neue, junge Mitglieder". Schüler, die das freiwillige Angebot nutzen, erhalten während der Dauer der AG eine Gratis-Mitgliedschaft im Verein. Die Sport-Angebote umfassen nach den Plänen der Partner mindestens 15 Zeitstunden pro Schulhalbjahr. Geleitet werden sie von ausgebildeten Vereinstrainern. Im Rahmen der Kooperation sollen sich auch Schüler aus höheren Klassen oder Erzieher zu Übungsleitern ausbilden lassen können.

Das Land trägt die Kosten der Kooperationen im Rahmen der seit 2011 möglichen Finanzierung der Ganztagsangebote. Einer Gebundenen Ganztagsschule stünden etwa 4000 Euro pro Schuljahr zur Verfügung. Der LSVS beteiligt sich nach eigenen Angaben an den Honorarkosten für Trainer.

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