Saarländische Schüler können sich auf jede Menge Obst freuen

Berlin/Saarbrücken · 16 032 Schülern an saarländischen Schulen profitieren aktuell vom Schulobstprogramm. Die Bundesländer müssen künftig nur noch 25 statt 50 Prozent der Kosten als Eigenanteil übernehmen, da die EU ihre Zuschüsse erhöht.

 Melonen sind der Renner in der Schulobst-Kiste: Für Patrice (vorne) und seine Mitschüler der Grundschule Kirchberg in Saarbrücken-Malstatt ist es das Lieblingsobst. Foto: Iris Maurer

Melonen sind der Renner in der Schulobst-Kiste: Für Patrice (vorne) und seine Mitschüler der Grundschule Kirchberg in Saarbrücken-Malstatt ist es das Lieblingsobst. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

. Für regelmäßige Portionen Obst an deutschen Schulen steht im kommenden Schuljahr mehr Geld der EU zur Verfügung. Die Mittel werden von 12,3 Millionen auf voraussichtlich 19,7 Millionen Euro aufgestockt, wie das Bundesernährungsministerium jetzt in Berlin mitteilte. Ressortchef Hans-Peter Friedrich (CSU) rief die Bundesländer auf, das Schulobstprogramm stärker in Anspruch zu nehmen. Die Wertschätzung für eine gesunde Ernährung beginne in jungen Jahren. Die Länder müssten künftig nur noch 25 statt 50 Prozent der Kosten als Eigenanteil übernehmen. Kostenlos Obst und Gemüse bekommen überwiegend Schüler in Grundschulen und auch in Kindertagesstätten.

Saar-Umweltministerin Anke Rehlinger (SPD) bewertet die Erhöhung der EU-Zuschüsse zum Schulobst-Programm als "sehr positiv, da die Kommission damit nochmals die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung, gerade im Kindesalter, hervorhebt", wie sie der SZ mitteilte. Auf die Frage, wie viel Geld aus der EU-Zuschusserhöhung letztlich saarländischen Schülern zugute komme, sagte Rehlinger: "Hier stellt sich die Sachlage so dar, dass es darauf ankommt, wie viele Bundesländer zukünftig an dem EU-Schulobstprogramm teilnehmen werden." Für ganz Deutschland gebe es einen festen Betrag, der auf die teilnehmenden Bundesländer aufgeteilt werde, so die Ministerin. Von Seiten der EU stünden dem Saarland, nach vorläufigen Berechnungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, mindestens 212 000 Euro zur Verfügung.

"In den vergangen Jahren konnte das Saarland mehr Mittel akquirieren, da nicht alle Bundesländer am Programm teilgenommen haben", betonte Rehlinger. Laut Bundesministerium haben neben dem Saarland bisher sieben Länder mitgeteilt, dass sie im kommenden Schuljahr 2014/15 teilnehmen wollen: Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Im Saarland nehmen in diesem Schuljahr 156 Schulen, davon 119 Grund- und 37 Förderschulen mit 16 032 Schülern am Schulobstprogramm teil. Bei den Grundschulen seien auch die Nachmittagsbetreuungen enthalten, teilte Rehlingers Ministerium mit. Pro Schuljahr würden für das Programm 400 000 Euro Landesmittel zur Verfügung gestellt.

Dabei erhält jede teilnehmende Schulklasse dreimal pro Woche eine Kiste mit 130 Gramm Obst und Gemüse pro Kind. Sinn des Schulbstprogramms sei, dass Grundschulkinder frisches Obst und Gemüse als selbstverständliche und wichtige Bestandteile ihrer Ernährung akzeptieren und schätzen lernten.

Ein Fünftel des Obstes und Gemüses stammt nach Angaben des saarländischen Umweltministeriums aus biologischen Anbau. Äpfel müssen in der Regel aus dem Saarland stammen. Allerdings sei das in unserer Region erzeugte Obst und Gemüse und somit die Verfügbarkeit begrenzt, heißt es weiter. Daher beziehe man derzeit die Äpfel und den Großteil des Gemüses, etwa Gurken und Kohlrabi, aus Rheinland-Pfalz. Das Ministerium sei über die wöchentliche Auswahl der Erzeugnisse informiert, lasse sich Lieferscheine vorlegen und führe Kontrollen an Schulen und bei Händlern durch, hieß es.

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