Saarländer helfen Georgien

Saarbrücken/Tbilissi. Der Krieg in Georgien, der im August zunächst in Südossetien und dann auch im Kernland tobte, hat furchtbares Leid verursacht. Viele Menschen mussten aus Südossetien fliehen: Die einen zogen nach Russland in den Norden, die anderen ins georgische Kernland in den Süden

 Im August demonstrierten Georgier in Saarbrücken gegen den Krieg in ihrem Heimatland. Foto: Becker&Bredel

Im August demonstrierten Georgier in Saarbrücken gegen den Krieg in ihrem Heimatland. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken/Tbilissi. Der Krieg in Georgien, der im August zunächst in Südossetien und dann auch im Kernland tobte, hat furchtbares Leid verursacht. Viele Menschen mussten aus Südossetien fliehen: Die einen zogen nach Russland in den Norden, die anderen ins georgische Kernland in den Süden.

Aus den Schlagzeilen der Medien ist der Konflikt schnell verschwunden, nachdem die Waffen schwiegen. Doch für die georgische Hauptstadt Tbilissi war und ist es eine große Belastung, die Flüchtlinge aufzunehmen. 22000 Menschen aus der Region um die hart umkämpfte Stadt Zchinwali, der Hauptstadt Südossetiens, sind nach Angaben der Stadtverwaltung noch in Tbilissi und brauchten ein Dach über dem Kopf. Viele wurden in den Kindergärten untergebracht, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Flüchtlinge aus der Region Gori seien mittlerweile in ihre Heimat zurückgekehrt. Die russische Armee hatte als Reaktion auf den Einmarsch der Georgier in Südossetien unter anderem die Stadt Gori heftig bombardiert.

Trotz der schwierigen Umstände sind alle Schulen wieder in Betrieb, versichert die Saarbrücker Partnerstadt. Auch einige Kindergartengruppen seien dort untergebracht, außerdem viele neue private Kindergärten eröffnet worden. Die Stadt nutzt zum Beispiel ehemalige Gebäude des Finanzministeriums und von Verlagen, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Diese brauchen vor allem warme Kleidung und Medikamente.

Doch nicht nur die Stadt kümmert sich um die Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien hat Menschen aufgenommen, schreibt Christiane Hummel in der Septemberausgabe des Kirchengemeinde-Heftes "Brücken bauen". Sie setzt in Georgien das Erbe ihres verstorbenen Mannes und früheren Saarbrücker Professors Gert Hummel fort.

Die Kirchengemeinde hilft Flüchtlingen mit Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten. Sie sind im Kindergarten neben der Kirche in Tbilissi und in den Städten Rustawi und Bolnisi untergebracht. Der Deutsch-Georgische Freundeskreis (DGF) der Waldorfschule Altenkessel startet jetzt eine Spendenaktion für diese Flüchtlinge. Auch im Kindergarten der Waldorfschule in Tbilissi leben zwei Flüchtlingsfamilien, die Hilfe brauchen, schreibt der DGF. Der Freundeskreis der Waldorfschule will diese Familien mit insgesamt 3000 Euro unterstützen. Das Geld soll mit Hilfe eines Benefizkonzertes und beim Martinsbasar im November erwirtschaftet werden.

Das Cafe Exodus, das im Juli mit einer Jugendgruppe in Georgien vor Ort war, hat rund 1000 Euro an die Partner in Tbilissi überwiesen, die damit Flüchtlinge unterstützen, die unter sehr schwierigen Umständen in einem Wohnhaus leben müssen. Weitere Spenden sind bereits in der Planung.

Das Spendenkonto des Deutsch-Georgischen Freundeskreises: Kontonummer 8 00 11 90, Stichwort Flüchtlingshilfe, Sparkasse Saarbrücken, Bankleitzahl 59050101.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort