Saarländer entdecken alten Jakobsweg wieder neu Warum es Menschen nach Spanien zieht

Während der Wendelinus-Pilgerwoche wird am Wochenende vom 22. bis 24. Oktober der wiederbelebte Jakobsweg von St. Wendel nach Saarbrücken eröffnet. Der Verlauf der Route orientiert sich dabei an traditionellen Pilgerorten und heute noch begehbaren Verbindungswegen, wie zum Beispiel dem Wendelinus- und dem Naheweg. Thematisch passend, erfolgt die Eröffnung mit den Füßen

Während der Wendelinus-Pilgerwoche wird am Wochenende vom 22. bis 24. Oktober der wiederbelebte Jakobsweg von St. Wendel nach Saarbrücken eröffnet. Der Verlauf der Route orientiert sich dabei an traditionellen Pilgerorten und heute noch begehbaren Verbindungswegen, wie zum Beispiel dem Wendelinus- und dem Naheweg. Thematisch passend, erfolgt die Eröffnung mit den Füßen. Unter dem Motto "Wendelinus und Jakobus machen sich auf den Weg " beginnt am Freitag, 22. Oktober, in der Kreisstadt eine dreitägige Staffelwanderung. Den Auftakt bildet um zehn Uhr ein Pilgeramt mit Segen an der Wendelinus-Basilika. Dann geht es für die Pilger auf den ersten Tagesabschnitt. Dieser ist 15 Kilometer lang und führt von der Basilika bis zur Tholeyer Abteikirche St. Mauritius. Dort treffen sich die Wanderer um 17.30 Uhr zur Vesper. Unterwegs gibt es mehrere Stationen zur Rast und Besinnung. Denn erklärtes Ziel der Veranstalter ist es, den Pilgern während der Wanderung immer wieder geistliche Impulse in Form von Gottesdiensten, Vespern, Andachten und Pilgersegnungen mit auf den Weg zu geben. Erster Halt ist auf dem Wallesweilerhof mit Besichtigung der Annenkapelle. Die Pilger rasten außerdem im Clubheim des SV Winterbach und an der Alsweiler Pfarrkirche St. Mauritius.Am Samstag, 23. Oktober, machen sich die Teilnehmer nach einem Pilgersegen um neun Uhr in der Tholeyer Abteikirche wieder auf den Weg. Die 18 Kilometer lange Tagesetappe führt über Marpingen zur Illinger Pfarrkirche St. Stephan, in der um 17 Uhr eine ökumenische Feier beginnt. Zwischenstationen dieser Etappe sind die Marpinger Pfarrkirche Maria Himmelfahrt und die Marien-Verehrungsstätte Härtelwald. Dort treffen sich die Pilger nach einer Andacht in der Kapelle zum Mittagessen im Besucherzentrum. Eine weitere Rast gibt es im Vereinsheim des Hüttigweiler Hundesportvereins. Am Sonntag, 24. Oktober, wartet der längste Streckenabschnitt auf die Wanderer. Los geht's um 8.30 Uhr mit einem Pilgeramt in der Illinger Bergkapelle. Ziel des 27 Kilometer langen Abschnitts ist die Saarbrücker Pfarrkirche St. Jakob. Dort beschließen die Pilger den Tag und die Eröffnungswanderung um 18.30 Uhr mit einer ökumenischen Vesper. Einkehr und Rast ist dabei an drei Stationen möglich: in der Göttelborner Martinshütte, im Naturfreundehaus Kirschheck in Saarbrücken-Burbach sowie in der Alten evangelischen Kirche in Malstatt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an der Eröffnungswanderung teilnehmen: Die Pilger können einzelne Teilabschnitte begehen, ganze Tagesetappen absolvieren oder die komplette Wanderung in Angriff nehmen. Dabei stehen den Teilnehmern jeweils ortskundige Führer zur Verfügung, die Wissenswertes über den entsprechenden Tagesabschnitt und dessen Sehenswürdigkeiten berichten können. St. Wendel. Die Reise zum Grab des Apostels Jakobus im spanischen Santiago de Compostela ist eine der größten christlichen Pilgertraditionen. Das Grab im äußersten Westen Europas entwickelte sich im Mittelalter neben Rom und Jerusalem zum dritten Hauptziel christlicher Wallfahrer. Damals bewegte die Sorge um ihr Seelenheil und der Wunsch, Buße zu tun, die Menschen dazu, sich auf den weiten Weg zu machen. Im Laufe der Zeit gerieten die Pilgerwege jedoch mehr und mehr in Vergessenheit. Erst in den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts erlebte das Wandern auf dem Jakobsweg eine Renaissance. 1987 wurde die "Mutter aller Wege" sogar vom Europarat zur "Europäischen Kulturstraße erklärt. Dabei handelt es sich beim Jakobsweg nicht um einen einzelne Straße, sondern um ein Wege-Geflecht, das ganz Europa durchzieht. Dieses Wegenetz wird heute ständig durch neue Routen erweitert. In Deutschland geht dies vor allem auf die Arbeit der 1987 gegründeten Deutschen St.-Jakobus-Gesellschaft zurück. Allerdings warten noch immer Abschnitte der Route auf ihre Wiederbelebung und historische Knotenpunkte auf ihre Verbindung. Die Strecke St. Wendel-Saarbrücken schließt hier eine weitere Lücke. Sie bildet den ersten Teilabschnitt der Achse Mainz-Saarbrücken und schließt die saarländische Landeshauptstadt an den Jakobsweg an, der von Hornbach nach Metz führt. Für die Wanderer auf dem Jakobsweg gilt dabei heute wie früher der Leitspruch: "Der Weg ist das Ziel." Nicht nur Santiago de Compostela steht im Mittelpunkt der Reise. Denn für Viele ist genauso wichtig "auf dem Weg zu sein". Für sie bedeutet der Jakobsweg eine Reise zu sich selbst und die Suche nach dem Sinn des Lebens. vsc

Auf einen BlickMit einer Wanderung wird der Jakobsweg zwischen St. Wendel und Saarbrücken von Freitag bis Sonntag, 22. bis 24. Oktober, wiedereröffnet. Aus organisatorischen Gründen bitten die Veranstalter um Anmeldung. Nur so könnten Rücktransporte für Wanderer, die nur einen Teilabschnitt der Strecke begehen, geplant werden. vscAnmeldungen bei der Gemeinde Marpingen, Telefon (0 68 53) 91 16 90 oder 91 16 91, E-Mail: gemeindeverwaltung@marpingen.de.

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