Saarforst rettet Biotop bei Fürstenhausen

Fürstenhausen · Im Wald bei der Fürstenhausener Siedlung hatten sich aus künstlich angelegten Teichen kleine Biotope entwickelt. Doch inzwischen sind die einst stattlichen Gewässer zu kleinen Tümpeln geschrumpft.

 In Fürstenhausen werden im Wald hinter der Dorotheenstraße seit Mittwoch die Teiche wieder hergerichtet. Diese sind künstlich aufgestaut, aber längst Biotope, die der Saarforst dauerhaft erhalten will: hier ein Teich mit einem Quellstein von 1955 und Förster Philipp Klapper. Foto: Becker & Bredel

In Fürstenhausen werden im Wald hinter der Dorotheenstraße seit Mittwoch die Teiche wieder hergerichtet. Diese sind künstlich aufgestaut, aber längst Biotope, die der Saarforst dauerhaft erhalten will: hier ein Teich mit einem Quellstein von 1955 und Förster Philipp Klapper. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Im Staatswald bei Fürstenhausen, in der Nähe der Dorotheenstraße, entspringt eine Quelle. "Das war unsere Wasserversorgung nach dem Krieg", erinnert sich Anwohner Erich Rixecker am Mittwochvormittag während eines Ortstermins. 1955 erhielt die Quelle eine gemauerte Einfassung, das sprudelnde Wasser wurde in Teichen gestaut.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein Biotop. Mikroskopische Kleinstlebewesen, aber auch Frösche, Salamander und Enten fühlten sich am südlichen Rand der Fürstenhausener Siedlung wohl. Doch inzwischen sind die einst stattlichen Teiche zu kleinen Tümpeln geschrumpft. Das Erdreich, das als Barriere diente, wurde durch Wind und Wetter abgetragen, mühelos fand das Wasser Wege, immer schneller abzufließen. "Wir wollen das Biotop erhalten und reaktivieren", sagt Saarforst-Revierleiter Philipp Klapper.

Am Morgen sind ein Radlader und ein Bagger einer Wegebaufirma angerückt, zwei Tage sind für das Abdichten der Staustufen eingeplant. Zusätzliche Erde, ein wasserdurchlässiges Textilvlies und Grobschotter sorgen dafür, dass das Wasser zukünftig nur noch ganz langsam durchsickert. "In zwei Wochen wird man schon einen deutlichen Unterschied sehen", versichert Förster Klapper mit Blick auf den steigenden Wasserspiegel. Im nächsten Sommer werden sich die Pflanzen und Tiere über das zusätzliche kühle Nass freuen.

Und in der regenreichen Zeit profitieren die Anwohner der Saar. Die vom saarländischen Umweltministerium finanzierte Maßnahme führt dazu, dass in Zukunft weniger Quellwasser über den Neuwaldbach und den Fürstenbrunnenbach abfließt. "Wir tragen zum Hochwasserschutz bei", betont Forstoberinspektor Klapper. Retention nennen Fachleute das Zurückhalten von Wasser. In der Summe führen solche Maßnahmen dazu, dass die Flusspegel bei starkem Niederschlag nicht so schnell steigen.

Philipp Klapper hofft, dass sich in den gestauten Gewässern wieder Fische ansiedeln. Auch die Bürger, die sich vor Ort informieren, freuen sich schon auf die sanierten Teiche. Anfang des Jahres sahen sie die Naherholungsqualität des Fürstenhausener Waldes gefährdet. Nach Baumfällungen fühlten sich die Spaziergänger durch Schlammfurchen behindert. "Ich konnte den Unmut verstehen", erklärt Philipp Klapper rückblickend. Doch mittlerweile haben sich die Wogen geglättet, die Saarforst-Wege im Wald sind wieder gut begehbar.

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