Saarbrücken. Vor der zweiten Großen Strafkammer des Landgerichts hat am Dienstag ein Prozess gegen einen 39-jährigen Saarbrücker wegen Vergewaltigung, Bedrohung und Freiheitsberaubung begonnen. In den Jahren 2007 und 2008 soll es der Anklage nach wiederholt zu schweren Übergriffen gekommen sein. Dabei sei die Partnerin des Angeklagten in besonders erniedrigender Weise zum Sex gezwungen worden sein. Ein Nein konnte der Angeklagte offenbar nicht akzeptieren. Mit Schlägen und Drohungen versuchte er immer wieder sein Ziel zu erreichen.Als die Partnerin die Beziehung endgültig beendete und Zuflucht in einem Frauenhaus fand, stellte der Angeklagte die Nachstellungen dennoch nicht ein. Immer wieder soll er sie mit Anrufen belästigt haben. Die Frau erreichte ein Kontaktverbot. Doch brachte das den Angeklagten offenbar noch mehr in Rage. Er drohte sogar mit Mord: "Wenn ich dich kriege, bring ich dich um." Einer der Anrufe wurde von der Polizei entgegen genommen, weil das Opfer zu dem Zeitpunkt dort Hilfe suchte. Eine ganze Nacht lang belästigte der Saarbrücker die Frau weiter mit Anrufen. Erst mit der Inhaftierung des Angeklagten endeten die Belästigungen.

Gestern wurde der Angeklagte in Handschellen in den Gerichtssaal geführt. Durch seinen Anwalt ließ er mitteilen, dass er weder zu seiner Person noch zu dem Tatvorwurf aussagen will. In einem Rechtsgespräch versuchte sein Verteidiger, gegen ein Geständnis eine mildere Strafe auszuhandeln. Wie die Saarbrücker Zeitung erfuhr, soll das Angebot des Gerichts - vier Jahre im Falle eines Geständnisses - den Erwartungen nicht entsprochen haben. Der Prozess wird im Januar fortgesetzt. jht