Saarbrücker Caritasklinik will Frühgeborene besser versorgen

Saarbrücken. Die Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken plant den Aufbau eines neuen perinatalen Schwerpunktes an der Klinik St. Theresia, damit dort in Zukunft Risikoschwangerschaften und Frühgeburten ab der 32. Schwangerschaftswoche besser betreut werden können. Sechs bis acht Betten seien demnach vorgesehen, erklärt Andreas Bock, Direktor des Geschäftsbereiches Gesundheit auf SZ-Anfrage

Saarbrücken. Die Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken plant den Aufbau eines neuen perinatalen Schwerpunktes an der Klinik St. Theresia, damit dort in Zukunft Risikoschwangerschaften und Frühgeburten ab der 32. Schwangerschaftswoche besser betreut werden können. Sechs bis acht Betten seien demnach vorgesehen, erklärt Andreas Bock, Direktor des Geschäftsbereiches Gesundheit auf SZ-Anfrage. Ab April soll das neue Angebot für Mütter und ihre Babys starten. Umgesetzt wird das neue Konzept mit dem Perinatalzentrum der Uniklinik Homburg. Bislang kooperierte die Caritasklinik mit dem wesentlich näher gelegenen Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg, wo sich ebenfalls ein solches Zentrum für Frühchen und Schwangere mit erhöhtem Risiko befindet. Sowohl die Homburger Uniklinik als auch das Saarbrücker Klinikum sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums Zentren des ersten Levels. Diese können Säuglinge versorgen, die unter 1250 Gramm wiegen und vor der 29. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommen. Die Caritasklinik arbeite bislang in ihrer Neugeborenenabteilung mit dem Klinikum Saarbrücken zusammen. Ein Facharzt des Klinikums sei bislang täglich sechs bis acht Stunden in der Caritasklinik vor Ort. Eine 24-Stunden-Präsenz eines Kinderarztes habe das Klinikum Saarbrücken nicht zusichern wollen und können, hieß es in einer Mitteilung der Caritas-Trägergesellschaft. Mit dem neuen perinatalen Schwerpunkt sei dies in Zukunft sichergestellt. Chefarzt Kirschbaum gehtGesundheitsdirektor Andreas Bock erläuterte: "Wir werden sehr gut aufgesucht in der Caritasklinik und wollen mit dem neuen Schwerpunkt eine optimale Versorgung sicherstellen." 2009 seien auf dem Rastpfuhl rund 800 Kinder geboren worden, so Bock.Wer die Frauenheilkunde und Geburtenstation in Zukunft leitet ist noch offen. Der Chefarzt Professor Michael Kirschbaum verlässt die Caritasklinik zum 1. April. Ausschlaggebend seien persönliche Gründe, sagte Bock. Der ab April geplante Schwerpunkt habe mit dem Weggang des Mediziners nichts zu tun. Im Gesundheitsministerium hieß es unterdessen, dass bei der Krankenhausplanung in diesem Jahr "auch die Thematik des Bedarfs an Perinatalzentren überprüft" werde, so Gesundheitsminister Georg Weisweiler (FDP). Mit Verweis auf die Zentren auf dem Saarbrücker Winterberg, in der Uniklinik Homburg und einem Level-zwei-Zentrum in der St-Elisabeth-Klinik Saarlouis (Geburtsgewicht 1250 bis 1499 Gramm und/oder 29. bis 32. Schwangerschaftswoche) sagte Weisweiler allerdings: "Damit ist der Bedarf für das Saarland sowohl quantitativ als auch qualitativ ausreichend gedeckt."Die Kassen zeigten sich ebenfalls skeptisch. Axel Mittelbach, Sprecher des Verbandes der Ersatzkassen (VdEK), äußerte Bedenken, da die bisherige Versorgung in Saarbrücken sehr gut sei. Zudem stünden demnächst Verhandlungen über einen neuen Krankenhausplan im Saarland an, sagte Mittelbach. Bruno Krüger, Vorstand der AOK Saarland, sagte: "Vor dem Hintergrund stark sinkender Geburtenraten stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit eines solchen Schwerpunkts." Lediglich drei Kilometer entfernt auf dem Saarbrücker Winterberg befinde sich zudem bereits ein entsprechendes Zentrum.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort