Erstkommunion Zum Tisch des Herrn führen heute viele Wege

Saarbrücken · Am Weißen Sonntag feiern in Saarbrücken hunderte Familien die Erstkommunion ihrer Kinder. Die Vorbereitung ist bunter denn je.

 Ob in der Albe, dem Einheitsgewand, das einige Gemeinden anbieten, oder in individueller Festtagsmode:  der Weiße Sonntag soll den Kindern unvergessen bleiben. Deswegen bereiten sie sich in den Kirchengemeinden, unterstützt von Ehrenamtlichen, den Katecheten, wochenlang darauf vor.

Ob in der Albe, dem Einheitsgewand, das einige Gemeinden anbieten, oder in individueller Festtagsmode:  der Weiße Sonntag soll den Kindern unvergessen bleiben. Deswegen bereiten sie sich in den Kirchengemeinden, unterstützt von Ehrenamtlichen, den Katecheten, wochenlang darauf vor.

Foto: picture-alliance/ dpa/Harald Tittel

Was für ein Tag. Die Glocken schicken ihr Festgeläut übers Land. Kirchen sind geschmückt. Kerzen leuchten. Kinderherzen schlagen, von Vorfreude und dem Stolz ihrer Familien beseelt, ein bisschen schneller. Eltern verewigen die schönsten Szenen vom Tag der Erstkommunion Mal um Mal auf den Speicherchips ihrer Digitalkameras.

Die Strahlkraft des Weißen Sonntags ist immer noch da. Auch heute, wo doch Kirche und das Wort rückläufig oft in einem Satz auftauchen, sofern es um die Zahl der Gläubigen oder der Priester geht.

Aber bei den Erstkommunionkindern sind die Zahlen keineswegs so rückläufig, wie das in Zeiten schwindender Bindungskraft der Kirchen zu erwarten wäre. Das sagt Thomas Equit, Pastoralreferent beim Dekanat Saarbrücken.

Er ist froh, dass der Zulauf zu den Erstkommuniongruppen in den Gemeinden immer noch relativ hoch ist. „Es ist erstaunlich, wie offen die Kinder dafür sind“, sagt Equit. Ihn freut es, wie  sie sich „mitnehmen lassen“ von christlichen Botschaften.

Das müsse eben nicht nur mit religiösen Bindungen zu tun haben, wie sie in den Familien entstehen und gepflegt werden. Auch der Schulfreund, der zur Kommunionvorbereitung geht, und dessen Frage: „Gehst du mit?“ sei dem ein oder anderen Ansporn zum Mitmachen.

Dabei lassen sich die katholischen Kirchengemeinden in der Region Saarbrücken einiges einfallen, um die Kinder auf den großen Tag einzustimmen. Was Equit zufolge bedeutet, in einer überschaubaren Zeit intensive Erfahrungen mit der Botschaft Christi zu vermitteln. Und heute sei vieles familienfreundlicher, würden die Eltern noch mehr einbezogen. Zumindest in der Region Saarbrücken, wie der Theologe hervorhebt. Zugleich weist er auf die Unterschiede in der Vorbereitung hin, die es von Gemeinde zu Gemeinde gebe. Aber Sätze nach den Treffen wie: „So, das musst du jetzt aber können!“ hält Equit für nicht mehr typisch. „Es geht um die gute Gemeinschaftserfahrung. Und darum, dass ein Kind danach sagen kann: ,Oh, das war ja schön da’.“

Ein Blick auf die Internetseiten der Pfarreien zeigt, was alles bei der Vorbereitung  geboten ist. Beispiel: die große katholische Pfarrgemeinde St. Martin im Saarbrücker Osten. Ziel ihres Programms: „die Gemeinde und die Kommunion auf vielfältige Art kennenlernen“.

Die Führung bei Taschenlampen-Licht durch die Kirche gehört ebenso dazu wie eine Messe mit kindgerechten Erklärungen zum Ablauf oder die Sternsinger- und eine Bastelaktion sowie ein gemeinsames Kochen mit anschließendem Essen.

Die Kinder erleben die Besonderheiten in den Kirchen der Pfarrei, sei es die Orgel in Brebach, der Kreuzweg in Güdingen oder der Hochaltar in Bübingen.

Dabei sind die Jungen und Mädchen in der Pfarrgemeinde St. Martin nicht erst am großen Festtag eingeladen zur Heiligen Kommunion. Die Hostie empfangen sie zum ersten Mal bereits in einfachem Rahmen an Gründonnerstag.

Danach wird es richtig festlich. Bei den drei Kommunionsfeiern der Gemeinde am 15., 22. und 29. April tragen die Kinder weiße Gewänder, sogannte Alben. Das liturgische Einheitsgewand als Erinnerung an die Taufkleider wird keineswegs von allen Gemeinden in der Region genutzt, wie Pastoralreferent Equit betont.

Er findet es noch wichtiger, dass die Vorbereitung auf den großen Tag die bunte Wirklichkeit des Lebens abbildet und die Kinder mit ihren Fragen nicht allein lässt.

Kommunionvorbereitung, das könne heute der Ausflug zum Kloster ebenso sein wie der Familiensamstag, das Singen für alte Leute oder die Autowäsche für den guten Zweck. Der Weiße Sonntag solle sich eben nicht in einem „Wolkenkuckucksheim“ abspielen, nicht zu abgehoben sein im Vergleich zur Zeit danach. Auch um noch weit über das Fest hinaus ins Leben der jungen Leute hineinzuwirken. Wie wichtig es ist, zeigt sich schon daran, dass die Firmgruppen später deutlich kleiner sind als die Zahl der Kommunionkinder.

Deshalb, so meint Thomas Equit, gelte es gerade in einer bunten Gesellschaft, während der Kommunionvorbereitung die  „Kernfarbe“ der christlichen Botschaft zum Strahlen bringen.

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