563 300 Ecstasy-Tabletten entdeckt Zollfahnder stellen starken Anstieg bei synthetischen Drogen fest

Saarbrücken/Frankfurt · Die Ermittler des Zollfahndungsamtes Frankfurt haben im vergangenen Jahr einen starken Anstieg bei den sichergestellten synthetischen Drogen festgestellt. Insgesamt hätten die Zollfahnder 563 300 Ecstasy-Tabletten entdeckt, die meisten davon im Postverkehr, teilte das Amt mit.

 Eine Tüte mit sichergestellten Ecstasy-Tabletten.

Eine Tüte mit sichergestellten Ecstasy-Tabletten.

Foto: dpa/Hannah Wagner

Dies bedeute im Vergleich zu 2018 eine Steigerung um das 250-fache und mache etwa ein Drittel aller Sicherstellungen in Deutschland aus. Den Straßenverkaufswert dieser Drogentabletten beziffert die für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständige Behörde auf etwa 3,9 Millionen Euro.

Auch illegale Waffen und andere verbotene Gegenstände im Postversand wurden beschlagnahmt. „Eine einzelne Postsendung war beispielsweise auch der Auslöser für mehrere aufeinander folgende Durchsuchungen im Großraum Kaiserslautern“, teilte das Zollfahndungsamt mit. Bei den Aktionen im März 2019 seien 19 Schusswaffen, darunter auch Kriegswaffen, Sprengstoff und etwa 27 000 Schuss Munition sichergestellt und vier Beschuldigte festgenommen worden. Insgesamt haben die Zollfahnder in ihrem Bezirk nach eigenen Angaben 115 Haftbefehle vollstreckt, etwa 2,9 Tonnen Betäubungsmittel aus dem Verkehr gezogen, mehr als 14 Millionen Stück Zigaretten sichergestellt und fast 2000 Strafverfahren gegen rund 2200 Tatverdächtige eingeleitet.

Einen nicht alltäglichen Ermittlungserfolge hatten die Fahnder im Februar 2019, als sie in einem geschlossenen China-Restaurant in Liederbach (Main-Taunus-Kreis) einen Umschlagplatz für den internationalen Schmuggel mit Glasaalen aushoben. Hunderttausende der artengeschützten Tiere konnten gerettet werden und später in Heidesheim nahe Mainz in den Rhein ausgesetzt werden. Die Jungaale können laut Zoll in Asien mit viel Gewinn verkauft werden. Sie gelten dort als Delikatesse, ihnen wird auch eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt. Die Aalbestände im Rhein sind in den letzten Jahren zurückgegangen. „Die Ermittlungstätigkeit forderte vor allem bei den auch für uns ungewöhnlichen Schmuggelmethoden und Schmuggelwaren oftmals viel Kreativität zur Lösung des Falls“, erklärte Sandra Schwan, die kommissarische Leiterin des Zollfahndungsamts in Frankfurt.

Außergewöhnlich groß war laut Mitteilung auch die Menge der sichergestellten Arznei- und Dopingmittel von insgesamt fast 880 Kilogramm Pulver, 198 500 Tabletten und mehr als 94 000 Ampullen. Die enormen Zahlen seien zum Großteil auf zwei Sendungen zurückzuführen, teilten die Zollfahnder in Frankfurt mit.

Mehr als 300 Beamte ermitteln für das Zollfahndungsamt am Frankfurter Flughafen. Ihr Bereich erstreckt sich von Ludwigshafen bis zur nordrhein-westfälischen Grenze und von Belgien, Luxemburg und Frankreich bis nach Aschaffenburg, Thüringen, Paderborn und Göttingen.

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