Eine Klinik dehnt sich aus „Wir platzen hier aus allen Nähten“

Sulzbach · Die Verwaltung des Knappschaftskrankenhauses zieht um ins ehemalige Arbeitsamt in der Sulzbachtalstraße.

 Architekt Max Jesch und Verwaltungsdirektor Heiko Schwarz (v.l.) vor dem ehemaligen Arbeitsamt in der Sulzbachtalstraße.

Architekt Max Jesch und Verwaltungsdirektor Heiko Schwarz (v.l.) vor dem ehemaligen Arbeitsamt in der Sulzbachtalstraße.

Foto: Thomas Seeber

Seit rund acht Monaten laufen die Umbaumaßnahmen am ehemaligen Arbeitsamt in der Sulzbachtalstraße bereits – gut sichtbar für jeden, der auf der Hauptstraße entlangfährt. Doch was genau passiert dort eigentlich? Ein Investor aus der Salzstadt kaufte das Gebäude und vermietete es ans Knappschaftsklinikum. Deren Verwaltungsetage zieht in Kürze dorthin, wie Verwaltungsdirektor Heiko Schwarz auf Anfrage bestätigte.

„Wir platzen hier aus allen Nähten“, so Schwarz und meint damit die Gesamtsituation der Klinik. Seit Jahren schon steigt die Zahl der stationär aufgenommen Patienten in dem 264-Betten-Haus. Rund 16 500 Patienten nahm man im vergangenen Jahr auf. Hinzu kommt, dass die Zahl der ambulanten Behandlungen von rund 72 500 im Jahr 2014 auf rund 75 000 im vergangenen Jahr anstieg. Außerdem gebe es quasi tägliche Nachfragen nach weiteren Räumen für Funktionsbereiche oder Untersuchungszimmer, fügt er hinzu.

Was also tun? Der administrative Bereich müsse nicht unbedingt im Kern des Krankenhauses liegen, sagt er und fügt hinzu: „Mir ist es wichtiger, ein Arzt ist schnell beim Patienten als ein Buchhalter.“ Ein weiterer Anbau sei auch nicht in Frage gekommen, das habe die örtliche Begebenheit nicht hergegeben. Im ehemaligen Arbeitsamt sei man schließlich fündig geworden. Das habe auf den drei Etagen in etwa genauso viel Fläche wie der Verwaltungsbereich jetzt in der Klinik – nämlich rund 1100 Quadratmeter.

Nun ist also ein Termin zum Umzug von der ersten Etage aus der Klinik in das noch leerstehende Gebäude ins Auge gefasst. Dies wurde intern mit dem Aufsichtsrat und extern mit dem Sulzbacher Bauamt abgestimmt. „Das bringt schon eine enorme räumliche Entlastung“, ist er sich sicher. Geplant ist, dass ein Umzugsunternehmen am Samstag, 14. Oktober, alles ins kernsanierte Gebäude fährt. Das werden zum Großteil Schreibtische, Aktenschränke und Büromöbel sein. Die EDV-Abteilung schließt die Rechner an und montags sollen die rund 50 Mitarbeiter dann gleich loslegen können.

Nach dem Auszug wird der dann ehemalige Verwaltungsbereich ebenfalls renoviert. Der Teppichboden kommt raus und wird durch einen zweckmäßigen Boden für Untersuchungsräume ersetzt. Die Aufteilung der Zimmer bleibe soweit erhalten. Im Anschluss kommt dort die neurologische Ambulanz unter. Die dort wiederum frei werdenden Räume werden von der chirurgischen Abteilung und der Anästhesie genutzt. „Wenn in einem Krankenhaus gebaut wird, ist das wie ein Domino-Effekt“, sagt Schwarz.

Das nicht unter Denkmalschutz stehende ehemalige Arbeitsamt wurde komplett saniert, nur die mit einem neuen Anstrich versehene Fassade ist noch erhalten. Im Inneren sind Technik und Heizung auf dem neuesten Stand, die Beleuchtung wurde auf energetische LED-Technik umgestellt. In einem weiteren Schritt plant die Knappschaft rund 120 neue Parkplätze und ist in der Sulzbacher Innenstadt auch auf der Suche nach einem weiteren Gebäude zur Nutzung.

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