Kinder-Spendenlauf „Wir leben hier gut. Die nicht so.“

Dudweiler · Spendenlauf der Grundschule Dudweiler-Süd zugunsten von Hilfsprojekten in Kambodscha und El Salvador.

 Mit Feuereifer bei der Sache waren beim Spendenlauf der Albert-Schweitzer-Grundschule die Schülerinnen und Schüler.

Mit Feuereifer bei der Sache waren beim Spendenlauf der Albert-Schweitzer-Grundschule die Schülerinnen und Schüler.

Foto: BeckerBredel

„Denk an die armen Kinder“, feuern Viertklässler hinter der Absperrung einen kleinen Jungen im gelben Trikot an. Der schaltet gerade einen Gang herunter. Vielleicht schafft er noch eine Runde durch das Schulfoyer über den Hof und rund um die Schule, vielleicht sogar zwei. Egal, bei diesen schwülen Temperaturen ist schon dabei sein und in moderatem Tempo mithalten eine tolle Leistung.

Alle zwei Jahre veranstaltet die Albert-Schweitzer-Schule einen Spendenlauf. Unterstützung kam auch diesmal wieder vom Förderverein, der mit seiner Bewirtung dafür sorgt, dass das Ganze den Charakter eines kleinen Festes erhält – eines mit Mehrwert. Findet der Erlös doch wechselweise für schulinterne Dinge Verwendung oder wird gespendet.

Diesmal darf sich das Kinderhilfswerk „Plan“ freuen. „Entschieden haben das Eltern und Kollegen gemeinschaftlich auf der Schulkonferenz“, informierte Rektorin Ruth Währisch. Wo und wie „Plan“ hilft, „hat uns sehr gut gefallen“. Vor allem, dass man konkrete Projekte unterstützen kann und dafür eine genaue Summe im Raum steht. So will man Familien in El Salvador die Haltung von Hühnern ermöglichen und in Kambodscha das Anlegen von Spielplätzen und Gemüsegärten in Kindergärten.

„Vorbereitend hierzu wurden in den Klassen Projekttage unter anderem zu dem Thema Kinderrechte durchgeführt.“ So auch in der Klasse von Hannah, bestätigte Lara Schommer-Scheidt, die ihre Tochter beim Lauf anfeuerte. „Wir reden daheim oft darüber mit ihr, dass es anderen Kindern auf der Welt nicht so gut geht wie uns.“ Die Aktion selbst findet die Mutter „super, die Kinder haben Spaß und die Einnahmen werden für den guten Zweck gespendet“. Dass man dafür einen ansonsten freien Freitagnachmittag opfere, sei völlig in Ordnung. „Wir unterstützen das auf jeden Fall.“

Mitzulaufen war im Übrigen freiwillig. Die Jungen und Mädchen freuten sich über die Bewegung: Zum einen mache es Spaß, zum anderen fühle es sich auch richtig gut an, etwas für „arme Kinder“ zu tun. „Damit sie glücklich sind und nicht verhungern“, bekräftigte Emely. „Wir leben hier gut. Die nicht so.“ Sponsoren für ihren Lauf zu finden, sei allerdings gar nicht so einfach gewesen. Bei Ayleen honoriert „die Oma und eine Bekannte“ jede Runde mit 50 Cent.

Erfahrungsgemäß nimmt die Schule mit ihren aktuell 196 Kindern mittels des Laufs 1200 bis 1400 Euro ein, verrät Schulleiterin Währisch. Bis zu den Sommerferien weiß man genaueres. Zusätzlich zu den vorab mit den „Sponsoren“ vereinbarten Summen kommen immer noch ein paar zusätzliche Spenden, „wenn die Oma noch was drauf legt“. Was man mit welcher Summe im Einzelnen erreicht, verdeutlicht eine Grafik, die bei der kleinen Eröffnungsfeier gezeigt wurde. So würden 1100 erlaufene Euro für einen Spielplatz, elf Gemüsegärten und acht „Pakete Hühner“ reichen. Eines ist jedenfalls sicher: Albert Schweitzer wäre stolz auf Hannah, Ayleen und alle anderen Schülerinnen und Schüler.

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