Regionalverband Saarbrücken Wie Menschen sich der Krise anpassen

Saarbrücken/Kleinblittersdorf · Ein Brautpaar macht Wochen vor der Hochzeit schnell noch die Hochzeitsfotos am Schloss – falls das später nicht mehr geht. Eine Eisdiele setzt auf Atemmasken.

 Vorbeugen ist alles. Linkes Bild:   Basira Quaderi (r.) und Hamidullah Naurosi  haben am Montrag im Saarbrücker Schlossgarten ihre Hochzeitsfotos machen lassen, weil sie fürchten, dass sie bei ihrer Hochzeit in rund zwei Wochen nicht mehr in den  Garten dürfen. Rechtes Bild: Die Belegschaft der Eisdiele Kaos in Kleinblittersdorf arbeitet seit Sonntag mit Mundschutz und desinfiziert die Tische, damit die Gäste sich sicher fühlen.

Vorbeugen ist alles. Linkes Bild: Basira Quaderi (r.) und Hamidullah Naurosi haben am Montrag im Saarbrücker Schlossgarten ihre Hochzeitsfotos machen lassen, weil sie fürchten, dass sie bei ihrer Hochzeit in rund zwei Wochen nicht mehr in den  Garten dürfen. Rechtes Bild: Die Belegschaft der Eisdiele Kaos in Kleinblittersdorf arbeitet seit Sonntag mit Mundschutz und desinfiziert die Tische, damit die Gäste sich sicher fühlen.

Foto: BeckerBredel

Die Hochzeitsfotos werden gemacht, bevor geheiratet wird. So handhaben das im Zeichen der Corona-Krise Basira Quaderi und Hamidullah Naurosi im Saarbrücker Schlossgarten am Montag bei herrlichem Frühlingswetter.

„Die Heirat ist am Monatsende, aber ob wir dann noch die Möglichkeit haben, wissen wir nicht. Vielleicht wird die Feier dann abgesagt, oder wir dürfen nicht mehr raus. Daher machen wir es jetzt“, sagt der Bräutigam und packt mit an, damit die blütenweiße Schleppe seiner Braut Basira ohne Flecken die Treppen zum Schlossgarten hinaufkommt.

Ein ganzes Team ist dabei, mehrere Verwandte und eine Gruppe des Fotografen. Fotografiert wird im barocken Ambiete des Schlossgartens, der für Basira aus Afghanistan die neue Heimat verkörpert. Im Alltag wohnt sie am Burbacher Markt, ihr Mann ist ebenfalls aus Afghanistan und lebt in Wiesbaden. Dort soll am Monatsende auch die Hochzeit sein.

Die Feier stehe auf der Kippe, man müsse abwarten, wie es sich entwickele, sagt Naurosi. Die aufwändigen Brautbilder seien dann aber wenigstens gemacht, auch wenn die Bewegungsfreiheit weiter eingeschränkt oder jemand aus der Gesellschaft wegen einer Quarantäne verhindert sei. Im Sonnenlicht eines milden Frühlingstages musste die Braut sogar blinzeln, ihr schneeweißes Kleid blendete zusätzlich.

Nun sind diese Bilder unter blauem Himmel erst einmal gemacht. Wie es weitergeht, wollen die beiden abwarten. Die Passanten im Schlossgarten blieben stehen und schauten zu. In Zeiten des Stillstands sind solche Szenen auch einfach zum Zugucken schön.

Das Eiscafé Kaos in Kleinblittersdorf hat sich bei dem aktuell schönen Wetter besondere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus einfallen lassen. Das gesamte Personal arbeitet seit Sonntag mit Mundschutz und Handschuhen. Zudem wird darauf geachtet, dass die Gäste nur noch einzeln eintreten können.

Foto: Heiko Lehmann

Foto: Heiko Lehmann

Foto: Heiko Lehmann

Die Abstände der Tische voneinander wurden vor dem Eiscafé vergrößert, und nach jeder Nutzung werden die Tische und Stühle desinfiziert. Das Angebot nahmen am Sonntag mehrere hundert Spaziergänger und Fahrradfahrer an. Allerdings ist das Eiscafé mit diesen Anti-Corona-Maßnahmen ein Einzelfall. In anderen gastronomischen Betrieben in der Gemeinde Kleinblittersdorf geht der Innen- und Außenverkauf weiter wie bisher.

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