Fotokunst Landschaften, Architektur und Menschen

Saarbrücken · Der Saarländer Werner Richner veröffentlichte rund 70 Bildbände. Jetzt präsentiert die Galerie am Staden seine Lieblingsfotos.

 Ausstellung "Himmelsgewölbe" mit Fotografien ausgewählter Deckengewölbe saarländischer Kirchen von Werner Richner in der Ludwigskirche Saarbrücken.

Ausstellung "Himmelsgewölbe" mit Fotografien ausgewählter Deckengewölbe saarländischer Kirchen von Werner Richner in der Ludwigskirche Saarbrücken.

Foto: Iris Maria Maurer

„Meine erste große Leidenschaft war die Musik. Ich stand im Alter von 15 bis etwa 25 Jahren ständig auf der Bühne“, erklärt Werner Richner in seiner Foto-Ausstellung in der Galerie am Staden in Saarbrücken, die heute, Donnerstag, eröffnet wird. Aber dann hatte der ehemalige Leadgitarrist der saarländischen Band „Nightbirds“ nicht mehr die Zeit dazu gefunden. Denn dann hatte seine zweite große Leidenschaft von ihm Besitz ergriffen, die Fotografie. „Ich habe mir damals eine Kamera gekauft und losgelegt“, erzählt er weiter.

Dass der Saarländer Werner Richner es schaffen würde, als Autodidakt die Fotografie zu seinem Beruf zu machen, damit hatte er nicht gerechnet. Aber er hatte sich in die Fotografie reingesteigert. Und er hatte an Wettbewerben teilgenommen und Preise gewonnen. „Dadurch wurden meine Aufnahmen in Foto-Zeitschriften veröffentlicht“, sagt er. Und über die Beiträge in den Fachzeitschriften wurden wiederum Verlage auf ihn aufmerksam. „So kam es, dass ich im Jahr 1984 das Angebot erhalten hatte, einen Bildband über die Mosel zu machen“, erklärt Werner Richner. Das war der entscheidende Schritt zum professionellen Fotografen.

Da dieser Bildband sehr gut ankam, folgten Angebote für weitere Bücher und Reisereportagen, meist aus Frankreich und Deutschland. Im Laufe der Jahrzehnte hat er über 70 Bildbände für über 50 Verlage geschaffen, „hauptsächlich mit Naturfotografie“, fügt er hinzu. Im November kam sein letzter opulenter Bildband heraus, „Himmelsgewölbe“, Fotografien von saarländischen Kirchengewölben, die gerade erst in der Ludwigskirche zu sehen waren.

In der Galerie am Staden, zeigt Werner Richner viele Landschaftsaufnahmen, einige Architekturfotografien und wenige Aufnahmen von Menschen. Es sind seine Lieblingsbilder. „Ich bin ein Qualitätsfanatiker. Ich habe das Bedürfnis, in meinen Fotografien so viele Details wie möglich zu zeigen“, erklärt der Fotograf.

Das ist wohl das Geheimnis seiner Fotografien. Denn Werner Richner macht in seinen Fotografien gerne das sichtbar, was aus der Ferne nicht zu sehen ist, was das menschliche Auge nicht mehr wahrnehmen kann. Und das fasziniert. So erkennt man in seinen Aufnahmen der bretonischen Küste oder der Kacheln eines italienischen Palazzo Details, die das Auge allein nicht sieht. Auffällig ist auch, dass das Licht eine sehr große Rolle spielt. Dafür schaut Werner Richner seine Motive in unterschiedlichen Lichtstimmungen an, wählt dann die für ihn Beste aus. Denn Werner Richner bearbeitet seine Fotografien bis heute so wenig wie möglich. „Das Licht und die Zeit der Belichtung sind wichtig. Und das Motiv muss stimmig sein.“ Dass ihm das gelingt, zeigen in der Ausstellung stimmungsvolle Fotografien aus der leicht nebeligen Toskana und der Pfalz, sehr helle Darstellungen der normannischen Küste, aber auch die feinen Härchen im hübschen Gesicht eines kleinen Mädchens.

„Werner Richner. Works“. Ausstellung in der Galerie am Staden, Bismarckstraße 62 in Saarbrücken. Geöffnet bis 2. März – Dienstag, Mittwoch und Freitag von 15 bis 19 Uhr und Donnerstag und Samstag von 9 bis 13 Uhr. Die Vernissage ist heute, Donnerstag, 24. Januar, um 19 Uhr.

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