Kommentar Rettungsschirm ist spät dran

Die Landesregierung arbeitet an einem Rettungsschirm, der allen saarländischen Vereinen helfen soll. Gut so, schließlich sind wir im Saarland doch so stolz auf unsere Vereine.

 Martin Trappen

Martin Trappen

Foto: SZ/Robby Lorenz

Diesen Eindruck bekommt man auch beim Blick auf die Internetseite der Landesregierung. Dort wirbt man mit dem Slogan „Ehrenamt ist Ehrensache“, und der Ministerpräsident bezeichnet in einem Video das Ehrenamt als „Grundpfeiler unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens“. Erstaunlich also, dass es mit einer finanziellen Unterstützung für die Vereine so lange gedauert hat – ursprünglich sollte diese nur Sportvereinen gewährt werden. Auch wenn nun ein deutlich größerer Rettungsschirm gespannt werden soll: Wer im Schauer den Schirm zu spät öffnet, wird nass. Was, wenn die Hilfen zu spät kommen oder nicht ausreichen? Was ist mit Ehrenamtlichen, die sich nicht in einem Verein engagieren? Denen geht es nicht ums Geld. Aber wenn ihnen der Spaß abhanden kommt, sich für das Gemeinwohl zu engagieren, gibt es möglicherweise noch ein Corona-Opfer mehr zu beklagen: die Lust am Ehrenamt.

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