Halbmarathon Wenn viele Verrückte unterwegs sind

Saarbrücken · 303 Teilnehmer haben sich trotz eisiger Temperaturen beim deutsch-französischen Straßenlauf auf die Strecke gemacht.

 Eisige Temperaturen, starker Wind: Nach dem Start am Heizkraftwerk Römerbrücke mussten die Teilnehmer am deutsch-französischen Straßenlauf entlang der Saar bis ins französische Großbliederstroff laufen. Nach einer 180-Grad-Kurve führte die Strecke zurück nach Saarbrücken.

Eisige Temperaturen, starker Wind: Nach dem Start am Heizkraftwerk Römerbrücke mussten die Teilnehmer am deutsch-französischen Straßenlauf entlang der Saar bis ins französische Großbliederstroff laufen. Nach einer 180-Grad-Kurve führte die Strecke zurück nach Saarbrücken.

Foto: Thomas Wieck

Eingepackt bis obenhin. Teilweise fast voll vermummt. Mit Thermo-Kleidung ausgestattet. Handschuhe: ein Muss. Und, ganz wichtig: eine Mütze. Oder, bei ein paar ganz Hartgesottenen: eine kurze Hose, keine Kopfbedeckung und auch sonst nur ein Minimum an wärmender Kleidung. Karl-Heinz Wagner von Veranstalter LTF Marpingen stellte scherzend fest: „Von der Warte waren heute viele Verrückte hier.“ 303 Verrückte an der Zahl, darunter 79 Frauen. Sie alle hatten eins gemein: Sie trotzten den eisigen Temperaturen von minus vier Grad Celsius und quälten sich bei der  37. Auflage des deutsch-französischen Straßenlaufs in Saarbrücken, bei dem gleichzeitig die Saarlandmeisterschaften im Halbmarathon ausgetragen wurden.

„Das war mit Sicherheit der schwerste Lauf, den wir je hatten. Drei Mal musste er schon verlegt werden wegen Hochwasser. Heute fast wegen Glatteis“, erzählte Wagner: „Deswegen sind auch einige zu Hause geblieben. Aber wir sind witterungsbedingt sehr zufrieden. Die Qualität der Teilnehmer war gut. Auch die Siegerzeit war sehr gut.“

Die Siegerzeit brannte Alexander Bock vom LC Rehlingen sozusagen in den Asphalt. Für die Strecke, die sich vom Heizkraftwerk Römerbrücke mit der Saar als ständigem Begleiter bis ins französische Großbliederstroff schlängelte, dort eine 180 Grad-Kurve machte und zurück nach Saarbrücken führte, benötigte er 1:10:39,1 Stunden. Bock war damit klar schneller als der Zweitplazierte Philippe Weingarth von der LLG Wustweiler, der 1:14:06,0 Stunden benötigte, und Tom Lindemann vom LA Team Saar. Er lief nach 1:14:40,0 Stunden als Dritter ins Ziel.

„Joa… war okay“, erklärte Bock und lachte. Der Sieger ergänzte: „Mein Ziel war es, in der ersten Hälfte in der Gruppe vorne mitzulaufen. Aber wir sind recht langsam gestartet.“ Also setzte er sich zeitig vom Feld ab und lief dem Titel von vorne allein entgegen. Allen witterungsbedingten Schwierigkeiten zum Trotz. „Ich konnte gut einen 3:20-Minuten-Schnitt laufen. Teilweise war der Gegenwind aber echt heftig. Es war schon richtig kalt“, sagte Bock.

Als die Verfolger ins Ziel eintrudelten, war der Rehlinger bereits vollständig angezogen. Bock wartete auf seinen Vereinskollegen Tobias Blum, der Achter wurde, um mit ihm das Auslaufen anzugehen. Mit Reiner Zender sicherten sich Bock und Blum den Titel in der Mannschaftswertung.

Ihre Rehlinger Vereinskollegin Martina Schumacher lief als 18. der Gesamtwertung nach 1:23:33,0 Stunden sichtlich erschöpft, aber vor Freude strahlend über die Ziellinie. „Ich hatte nicht damit gerechnet, weil mit Katharina Rausch eine sehr starke Läuferin dabei war. Das war für mich schon überraschend“, erklärte sie zu ihrem Sieg in der Frauen-Konkurrenz. Schumacher hatte Rausch vom LA Team Saar, die mit der Zeit von 1:24:08,1 Stunden  Zweite wurde, mehr als eine halbe Minute abnehmen können. „Das war erst mein zweiter Halbmarathon. Die Zeit war überraschend.“, erklärte Schumacher. Sie gewann mit Anja Strohe und Gabriele Celette auch die Mannschaftswertung. Damit sahnte der LC Rehlingen am vergangenen Sonntag in Saarbrücken alle vier Titel ab.

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