Beschwerde eines Leserreporters Wenn ein Päckchen ewig auf Reisen geht

Dudweiler · Defekte DHL-Packstation in Dudweiler verärgert einen Kunden. Nach elf Tagen traf die Sendung schließlich in Trier ein.

 Das ist besagte DHL-Packstation in der Saarbrücker Straße in Dudweiler.

Das ist besagte DHL-Packstation in der Saarbrücker Straße in Dudweiler.

Foto: BeckerBredel

Helmut Barth ist verwirrt. Vor rund zwei Wochen legte er ein Päckchen in die DHL-Packstation in der Saarbrücker Straße in Dudweiler. Dies war mit DVDs bestückt, die an seine in Trier studierende Tochter geschickt werden sollten. Dieses Päckchen ist aber tagelang nicht in Trier angekommen, sagt der Mann aus Dudweiler. Nichtsdestotrotz wollte er Mitte der Woche die Station erneut bestücken. Da habe der Bildschirm jedoch nur wirres Zeug angezeigt, „ich glaube, es war ‚führen Sie eine Karte ein‘“, so Barth. Auch durch beherztes Drücken aller möglichen Tasten ließ sich die Station weder korrekt bedienen noch dazu verleiten, die Sendung anzunehmen.

Zufälligerweise sei eine freundliche Dame von DHL vorbeigekommen und fragte, ob sie ihm helfen könne. Die Packstation sei schon über eine Woche defekt, habe sie gesagt. Sie habe das auch gemeldet, und die Station sei zwischenzeitlich auch als intakt gemeldet. „Vor Ort war das Ding aber immer noch futsch“, berichtet Barth. Auf weitere Meldungen ihrerseits habe sie stets die Auskunft erhalten, man habe den Defekt weitergemeldet und arbeite an der Schadensbehebung. Er klagte ihr auch sein Leid wegen des Päckchens für seine Tochter. Auf seine Frage, ob das Päckchen eventuell noch in der Packstation liege, erwiderte sie, dass das durchaus der Fall sein könne. Es komme ja niemand dran, um die Fächer zu leeren. „Das ist ja wohl ein Witz, aber ein sehr schlechter“, sagt er verärgert.

Ein Anruf bei der DHL-Hotline brachte ebenfalls kein Licht ins dunkle Mysterium. Stattdessen teilte man Helmut Barth mit, dass das Problem bekannt und den Technikern gemeldet sei. Auf seine Vorhaltung, dass es doch wohl nicht sein könne, dass eine Sendung tagelang nicht abgeholt werden könne, habe er die Antwort erhalten: „Das können wir jetzt auch nicht ändern, Sie müssen noch etwas Geduld haben.“

Nach Anfrage der Saarbrücker Zeitung ließ Heinz-Jürgen Thomeczek, fürs Saarland zuständiger Pressesprecher der DHL, den Automaten vom zuständigen Packstationsbetreuer erneut durchchecken. „Sie ist vollständig funktionstüchtig“, so sein Fazit.  Der Automat habe zwar Defekte gehabt, „die jedoch adäquat behoben worden sind“. Man habe die Station sogar so komplett überprüft, sodass er mitteilen könne, dass das Päckchen von Helmut Barth an seine Tochter sich nicht darin befinde. Es sollte sich also auf dem Weg nach Trier befinden. Um Ärger zu vermeiden, empfiehlt Thomeczek, Sendungen nicht als Päckchen, sondern als Paket aufzugeben. Denn: „Ein Paket kann man sofort zurückverfolgen“. „Am Freitag ist das Päckchen bei meiner Tochter eingegangen“, sagt Helmut Barth auf Nachfrage: „Nach einer negativ-rekordverdächtigen Laufzeit von elf Tagen.“ Tatsächlich habe die Packstation bereits am Donnerstagabend wieder funktioniert. Er habe nachgesehen. Verständnis zeigt er für die Aussagen des DHL-Sprechers – dieser habe getan, wofür er bezahlt werde: Sein Unternehmen ins rechte Licht rücken. „Tatsache ist aber, dass die Kiste wohl erst am Donnerstag – nach elf Tagen – wieder in Betrieb war.“

Als Beleg dafür sehe er die Tatsache an, dass das Päckchen am Freitag in Trier eingetroffen ist. Die Laufzeit betrage in der Regel indes einen Tag.

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