Zwei Tage vor der Landtagswahl Fridays for Future ruft zum Klimastreik in Saarbrücken auf – ursprünglicher Demo-Plan von Behörde abgelehnt
Update | Saarbrücken · Am 25. März findet der 10. globale Klimastreik statt. Auch in Saarbrücken wird dann wieder demonstriert – zwei Tage vor der Landtagswahl.
Bereits zum zehnten Mal ruft Fridays for Future (FFF) zum globalen Klimastreik auf. Unter den Mottos #PeopleNotProfit (zu deutsch etwa „Menschen statt Profit“), #ReichtHaltNicht und #PeaceAndJustice werden am 25. März voraussichtlich erneut hunderttausende junge und alte Menschen weltweit auf die Straße gehen, um für den Schutz des Klimas zu demonstrieren.
Schon eine Woche zuvor versammelten sich Mitglieder der saarländischen For-Future-Gruppen am St. Johanner Markt in Saarbrücken. Ab 16 Uhr war der Marktbrunnen mit Plakaten und Transparenten dekoriert. „Wir sind heute da, um auf den Klimastreik am 25. März aufmerksam zu machen“, erklärte Ronja Wachall (FFF Saar). Die Klima-Aktivisten haben dabei die Landtagswahl besonders im Blick: „Wir möchten das Thema Klimaschutz wieder in den Fokus rücken. Diese Wahl muss eine Klima-Wahl sein.“
Klimastreik in Saarbrücken
Vor einigen Wochen hat FFF Saar einen Katalog mit 25 Forderungen unter anderem zu den Bereichen Verkehr, Energieversorgung und Bildung veröffentlicht. Das Ziel: ein klimaneutrales Saarland bis 2035. Die Liste ist mit einer Bitte um Stellungnahme an alle Saar-Parteien gegangen. Die Auswertung der Antworten fällt laut den Aktivisten verheerend aus – und wird dann sicher auch Thema beim Klimastreik sein.
Wichtig sei dieses Mal aber auch, Solidarität mit der Ukraine zu zeigen. „Der Krieg führt allen Menschen unsere immense Abhängigkeit von fossiler Energie vor Augen“, schreibt FFF dazu im seinem am Freitag veröffentlichen Aufruf. „Wir sind den aktuellen Krisen nicht einfach ausgesetzt“, ergänzt Rune Becker (Parents for Future Saar). „Sie sind von uns Menschen gemacht – und wir wissen, was notwendig ist, um sie zu lösen. Wir müssen weg von einer Politik, die sich an kurzfristigen Profiten orientiert, hin zu einem System, dass planetare Grenzen und menschlichen Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt."
Ursprünglicher Plan abgelehnt
Bei der Planung gab es dieses Mal Ärger mit der Saarbrücker Verwaltung: Ursprünglich wollte FFF mit einer Kundgebung ab 15.30 Uhr am Tbilisser Platz vor dem Staatstheater starten und anschließend zu einer „Tanzdemo“ auf die Wilhelm-Heinrich-Brücke ziehen. Dies wurde laut Becker bei einer Abstimmungsrunde am Montag vom Ordnungsamt abgelehnt. Befürchtet wurden Schäden an der Brücke durch die tanzenden Menschenmassen, zudem gebe es bei einer möglichen Panik nicht genügend Fluchtwege. Eine Entscheidung, die auch deshalb zustande kam, weil die Polizei mit einer wesentlich höheren Teilnehmerzahl (5000 Demonstranten statt der angemeldeten 2000) rechnet als FFF selbst, berichtet Becker.
Stattdessen sei nun geplant, vom Staatstheater über die Brücke bis in die Stengelstraße zu ziehen. Die Straße werde zu diesem Zweck ab der Kreuzung Eisenbahnstraße bis zur Keplerstraße beidseitig gesperrt. Anschließend geht es zurück zum Staatstheater, wo dann getanzt werden soll.
Klimastreik in Saarbrücken am Freitag, 25. März ab 15.30 Uhr, Tbilisser Platz vor dem Staatstheater
