Collegium Musicum Schafbrücke Von der Renaissance bis zur Moderne

Schafbrücke · Das „Collegium Musicum Schafbrücke“ spielt alles, was den Mitgliedern des Ensembles Spaß macht.

 Das „Collegium Musicum Schafbrücke“ während einer Probe in der evangelischen Kirche am Lorenzberg in Schafbrücke.

Das „Collegium Musicum Schafbrücke“ während einer Probe in der evangelischen Kirche am Lorenzberg in Schafbrücke.

Foto: Rich Serra

Donnerstagabends herrscht im Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Schafbrücke immer reges Treiben. Denn dann treffen sich die Mitglieder der Cellogruppe „Collegium Musicum Schafbrücke“ und proben gemeinsam im Gemeindesaal. „Seit wann es unsere Musikgruppe gibt, ist nicht ganz leicht zu sagen“, erklärt Michael Polloczek, der in der Gruppe Cello spielt. „Bis Anfang 2016, bis zu seiner Auflösung, hat das Kammerorchester Saar hier geprobt. Wir haben teilweise dort schon zusammengespielt. Daraus ist dann unsere Gruppe entstanden. Wir haben die Noten übernommen und musizieren weiterhin zusammen“, erklärt er.

Aus den ursprünglich fünf Mitgliedern des „Collegiums Musicum Schafbrücke“ sind mittlerweile acht geworden, die neuen Mitglieder spielen wie die meisten anderen auch im Deutsch-Französischen Kammersinfonieorchester Friedrichsthal. Man kennt sich und unterstützt sich. Denn die Kontakte zu anderen Orchestern sind eng. „Wir bieten anderen Musikern ein Podium. Unsere Cellogruppe bietet Solisten die Möglichkeit, sie musikalisch zu begleiten“, erklärt Michael Polloczek. „Das geht aber nur, wenn man musikalisch vielseitig ist“, betont er. Daher habe man sich auch nicht festgelegt. „Wir spielen, woran wir Spaß haben. Von der Renaissance bis hin zur Moderne, sogar Tangos“, sagt Marie Steis lachend. Sie ist die Leiterin, Konzertmeisterin und Dirigentin der Gruppe - und die Tochter von Michael Polloczek. Denn ganz nebenbei geht es beim „Collegium Musicum Schafbrücke“ auch familiär zu. Auch Isa-Maria Polloczek, die Mutter von Marie Steis, ist mit ihrer Bratsche dabei. „Uns ist ganz wichtig, dass wir einen musikalischen Austausch in der Gruppe haben. Der Spaß steht im Mittelpunkt, und jeder spielt so gut er kann, ganz ohne Konkurrenzdruck“, erzählt Michael Polloczek weiter.

Die Gruppe sei frei, von niemandem abhängig. Und bisher gab sie auch nur wenige Konzerte. Eines findet jedes Jahr am Totensonntag in Schafbrücke statt, da gestaltet man den Gottesdienst in der evangelischen Kirche mit. Und dann war man im Dezember bei der Verleihung des Hans-Bernhard-Schiff-Literaturpreises im Rathaus St. Johann zu sehen und zu hören. Diesen Auftritt, bei dem das „Collegium Musicum Schafbrücke“ von zwei Oboen-Spielerinnen verstärkt wurde, verdankte die Gruppe der Freundschaft eines ihrer Mitglieder mit Joachim Schiff. Denn neben Brunhilde Kleemann an Piano und Violine, Heidi Bierle an der 2. Geige, Eike Wolff an der Bratsche und der Familie Polloczek ist auch der ehemalige Oberbürgermeister von Saarbrücken, Hajo Hoffmann, Mitglied des Ensembles.

„Ich bin sehr froh, dass ich hier mitspielen darf“, sagt er lachend. „Denn ich spiele erst seit 17 Jahren Cello“, erklärt er. Und er betont, dass er in der Cellogruppe ein ganz normales Mitglied sei, und er auch im Orchester in Friedrichsthal mitmacht.

Dann aber wird sich auf die Musik konzentriert. Die Probe beginnt, und das Klavierkonzert „Concerto in D-Dur“ von Joseph Haydn erklingt. Und das in solch einer Qualität, dass es sich für einen Laien nahezu perfekt anhört. Da hat auch Konzertmeisterin Marie Steis wenig zu kritisieren. „War alles gut“, lobt sie ihre Musiker. Anschließend werden Weihnachtslieder geprobt. Und auch hier wird wenig abgesprochen und viel musiziert. Es ist eben ein eingespieltes Team, das „Collegium Musicum Schafbrücke“.

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