Umweltaktivist Volker Wieland fischt Müll aus der Saar

Saarbrücken · Mit vollem Körpereinsatz hat der als Barfußgeher bekannte Aktivist den Fluss sauberer gemacht.

 Maskottchen „Faule Socke“ wachte am Ufer, als Volker Wieland in die Saar stieg.

Maskottchen „Faule Socke“ wachte am Ufer, als Volker Wieland in die Saar stieg.

Foto: Daniela Schaffart

Volker Wieland ist kein Mensch, der halbe Sachen macht. In Saarbrücken fällt er - vor allem im Winter - zum Beispiel dadurch auf, dass er barfuß durch die Stadt geht. Auch am Dienstagnachmittag dürften die, die ihn beobachtet haben, sehr erstaunt gewesen sein. Volker Wieland hat sich am Willi-Graf-Ufer unweit der Alten Brücke mitten in der Stadt abgeseilt und ist dann im Müll geschwommen, der als Treibgut an die Kaimauer gespült wurde.

Müllfischen nannte Wieland seine Aktion, bei der er mit einem großen blauen Müllsack in den Fluss stieg.

Entstanden ist die Idee bei der Picobello-Aktion in Rentrisch, wo Wieland mit anderen Aktivisten im Einsatz war. Daniela Schaffart, die mitgeholfen hat in Rentrich und die Aktion am Saarbrücker Saarufer mit der Kamera dokumentiert hat, lobt „die Schwimmtechnik von Volker Wieland als ehemaliger Wasserball-Spieler“. Und auch er selbst ist froh, dass er diesen Sport einmal ausgeübt hat. „Danke an meine Gegner im Wasserball“, sagt er. Er könne heute einiges von dem, was er damals gelernt habe bei solchen Aktionen „für Mutter Erde, für das Leben“ anwenden.

 Der Saarbrücker schwamm am Willi-Graf-Ufer im Treibgut und fischte Müll aus dem Wasser.  

Der Saarbrücker schwamm am Willi-Graf-Ufer im Treibgut und fischte Müll aus dem Wasser.  

Foto: Daniela Schaffart

Ein Fund, mit dem Wieland und diejenigen, die seine Aktion begleitet haben, nicht gerechnet haben, war ein großer toter Fisch, der sich im Treibgut zwischen Müll und Ästen verfangen hatte. Am Ende der Aktion, die teilweise durch Regen erschwert wurde, war die Saar etwas sauberer. Und es gab zwei gewinnbringende Funde: Zum einen waren da Flaschen und Dosen, die 58 Cent Pfanderlös brachten. Zum anderen ist „Faule Socke“ aus dem Müll aufgetaucht. So nennt Wieland ein kleines buntes Stofftier, das er nun zu seinem Maskottchen gemacht hat. Es habe sich also gelohnt „unter Wasser zu gehen“, sagt Wieland.

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