Zwei neue Etagen für die Bildung

Ludweiler/Lauterbach. Viele Schulen haben im Saarland mit zurückgehenden Schülerzahlen zu kämpfen. Nicht so die Grundschule Ludweiler-Lauterbach: 260 Schülerinnen und Schüler besuchen in diesem Jahr die Stammschule in Ludweiler und die Dependance, die Deutsch-Französische Grundschule in Lauterbach

Ludweiler/Lauterbach. Viele Schulen haben im Saarland mit zurückgehenden Schülerzahlen zu kämpfen. Nicht so die Grundschule Ludweiler-Lauterbach: 260 Schülerinnen und Schüler besuchen in diesem Jahr die Stammschule in Ludweiler und die Dependance, die Deutsch-Französische Grundschule in Lauterbach. "Doch schon im nächsten Schuljahr steigt die Schülerzahl nach den bisher vorliegenden Anmeldungen wenigstens auf 285, davon in Lauterbach 85", sagt Schulleiter Bernd Mucha.Grund dafür ist die starke Aufwärtsentwicklung der Deutsch-Französischen Grundschule. Das, was vor vier Jahren in Lauterbach mit einer bilingualen Klasse begann, umfasst in diesem Schuljahr sieben Klassen, die zweisprachig unterrichtet werden, und steigert sich im Schuljahr 2011/12 auf zehn Klassen. "Wir profitieren davon, dass wir eine schulbezirksoffene Schule sind und zudem im Neubaugebiet Bollenberg viele junge Familien nach Ludweiler gezogen sind", erzählt Schulleiter Mucha, der seit fast 15 Jahren der Schule vorsteht.

Kinder aus Völklingen, Wadgassen und den französischen Nachbargemeinden kommen nach Ludweiler. 83 Anmeldungen gibt es für das nächste Schuljahr, woraus vier erste Klassen gebildet werden sollen. 70 Kinder haben sich für den bilingualen Zweig entschieden, die anderen 13 wollen in herkömmlichen Klassen unterrichtet werden. "So werden wir wohl eine Mischklasse mit differenziertem Stundenplan einrichten müssen, und zudem wird der Platz im nächsten Schuljahr definitiv beim derzeitigen Stand nicht mehr ausreichen."

Das Problem ist, dass in Ludweiler zehn Klassen in neun Klassenräumen untergebracht werden müssen und auch die Freiwillige Ganztagsschule mittlerweile mit 140 Plätzen in Ludweiler mit drei Gruppen und Lauterbach mit zwei Gruppen ungeahnten Zuspruch erfährt. Von diesem Dilemma berichtete Mucha im Dezember Oberbürgermeister Klaus Lorig und der Verwaltung, und diese reagierten postwendend. In der letzten Woche erhielt die Schule die frohe Kunde, dass das unterhalb der Grundschule gelegene ehemalige Vierklassenschulhaus, das ohnehin renoviert und saniert werden soll, nun mit zwei Stockwerken der Grundschule zugewiesen werden soll. "Dann werden wir die Freiwillige Ganztagsschule, die bislang im Stammgebäude beheimatet ist, in das renovierte alte Schulhaus umsiedeln, und in unserer Stammschule haben wir dann genug Platz", erläutert Mucha. Der Stadtrat habe schon seine Zustimmung für den Ausbau des zweiten Obergeschosses gegeben, die Pläne werden derzeit überarbeitet und der Baubeginn schnellstmöglich anvisiert.

So hofft Mucha, dass schon zu Beginn des nächsten Schuljahres das Vierklassenschulhaus seiner neuen Funktion zugeführt werden kann. Froh ist er über die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Oberbürgermeister und der Verwaltung, die den Vorrang der Schule nachhaltig unterstützten. Saarlandweit habe sich dieses Modell schon einen ausgezeichneten Ruf erworben - das Kultusministerium und Völklinger, Großrosseler und Wadgasser weiterführende Schulen hätten bereits hospitiert und seien überrascht gewesen, wie weit die bilingual unterrichteten Grundschüler in Sachen Sprachkompetenz und Hörverstehen in der Sprache des französischen Nachbarn sind. Seitens des Ministeriums wurde für diese Kinder als weiterführende Pflichtschulen die Gesamtschule Ludweiler und das Warndt-Gymnasium empfohlen, wobei natürlich die Eltern die Wahlfreiheit haben, in welche Schule sie ihr Kind nach dem Besuch der Grundschule schicken wollen.

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