Zweckverband für Warndt-Entwicklung steht

Großrosseln · Jetzt geht es ran ans Jagdschloss Karlsbrunn. Der Zweckverband Regionalentwicklung Warndt hat sich konstituiert. Die Bürgermeister Jörg Dreistadt (Großrosseln) und Wolfgang Bintz (Völklingen) bilden die Sturmspitze.

Projekte, die man nicht alleine stemmen kann, sollen gemeinsam angegangen werden. Mit diesem Ziel gründeten der Regionalverband Saarbrücken, die Stadt Völklingen und die Gemeinde Großrosseln im April den "Zweckverband Regionalentwicklung Warndt". Am Dienstagabend traf sich die Verbandsversammlung zum ersten Mal. Neben Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD ), Völklingens Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU ) und Rosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ) gehören sechs Vertreter aus Regionalversammlung, Stadtrat und Gemeinderat zu dem neunköpfigen Gremium. Die Tagesordnung wurde zügig und einstimmig abgearbeitet. Man verabschiedete die Geschäftsordnung, beschloss den Haushalt. Jörg Dreistadt wurde zum Verbandsvorsitzenden gewählt. Stellvertreter ist Wolfgang Bintz.

Für die finanzielle Grundausstattung sorgen die Mitglieder: Völklingen und Großrosseln zahlen jährlich einen Beitrag von jeweils 4500 Euro, der Regionalverband beteiligt sich mit 2250 Euro. Als Startkapital stehen die so genannten Rosselgelder, rund 385 000 Euro Entschädigung aus der Zeit des französischen Bergbaus, zur Verfügung. Bei der Finanzierung von Projekten hofft man auch auf Zuschüsse, etwa aus den europäischen Förderprogrammen Interreg und Leader. Vom Zweckverband angestoßene Projekte können jedoch nur realisiert werden, wenn Gemeinderat, Stadtrat und Regionalversammlung mitziehen.

"Die kommunale Planungshoheit der einzelnen Gemeinden und des Regionalverbandes Saarbrücken bleiben unberührt", schreibt die Satzung vor.

Der neue Verband hat sich insbesondere den Erhalt des Jagdschlosses Karlsbrunn auf die Fahne geschrieben. Der Kampf um dessen Sanierung, erläuterte Dreistadt, habe zur Gründung geführt. Das Land als Eigentümer will die Immobilie nur an einen Zweckverband abgeben. Ein Ministerium nach dem anderen, so der Rosseler Verwaltungschef, habe man abgeklappert. "Nicht nur einmal", ergänzte Gillo. Die Partner hoffen auf finanzielle Unterstützung. "Ohne gewaltige Zuschüsse des Landes wird es nicht gehen", betonte der Regionalverbandsdirektor.

Die Warndt-Entwicklung soll aber nicht nur durch die Sanierung des Jagdschlosses vorangebracht werden. Es gibt noch andere Themen, mit denen sich der Zweckverband beschäftigen könnte. Das Glas- und Heimatmuseum Ludweiler, die Rossel-aue, das Grubenensemble in Velsen, das Areal um den Absinkweiher St. Charles und die Warndtprodukte-Ausstellung gehörten zu den Stichworten, die Dreistadt nannte. Der Zweckverband will sich um größere Projekte kümmern, die über den Ort hinausstrahlen. Kleinere Projekte, erklärten die Verantwortlichen, sollten auch in Zukunft auf eine Leader-Förderung setzen.

"Jetzt müssen die Taten folgen", erklärte Dreistadt am Ende der Sitzung. Weitere Termine mit den Ministerien sollen vereinbart werden. "Um mit dem Thema Jagdschloss voranzukommen", sagte der Verbandsvorsitzende.

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