Zurück zu den "Kernaufgaben"

Völklingen. Die SPD-Stadtratsfraktion beschloss gestern Vormittag mit ihrem Neujahrsempfang in der Hans-Netzer-Halle den Reigen der großen Völklinger Jahresauftakt-Veranstaltungen. Seinen Rückblick fasste Fraktionschef Erik Kuhn kurz und knapp. Bei den Wahlen im vorigen Jahr, sagte er, "sind wir gerade in Völklingen mit einem blauen Auge davongekommen"

Völklingen. Die SPD-Stadtratsfraktion beschloss gestern Vormittag mit ihrem Neujahrsempfang in der Hans-Netzer-Halle den Reigen der großen Völklinger Jahresauftakt-Veranstaltungen. Seinen Rückblick fasste Fraktionschef Erik Kuhn kurz und knapp. Bei den Wahlen im vorigen Jahr, sagte er, "sind wir gerade in Völklingen mit einem blauen Auge davongekommen". Kuhns Thema Nummer eins für 2010 sind die Stadtwerke, bei denen er "Klarheit und vor allem auch Wahrheit" einforderte. Thema Nummer zwei: die geplanten französischen Kohleschlammtransporte (die SZ berichtete mehrfach). Die Völklinger SPD werde, so Kuhn, "darum kämpfen, das Vorhaben zu verhindern", mit Blick auf die Verkehrsbelastung in Wehrden und Geislautern. Drittes Thema: die Minarett-Pläne der Wehrdener Muslime; dazu werde die SPD "die Meinung der Bürger einholen, um eine Entscheidung zu treffen". Und schließlich: "Die SPD ist bereit, die Zukunft der Stadt mit unserem künftigen Oberbürgermeister Norbert Degen in die Hand zu nehmen."Die Rede des OB-Kandidaten stand im Zentrum des sozialdemokratischen Vormittags. Degen zitierte Albert Einstein ("Visionen sind wichtiger als Wissen, denn Wissen ist immer begrenzt") und skizzierte "sein" Völklingen. Der Bogen reichte von Infrastruktur für Kinder und Jugendliche - Ganztagsgrundschulen inklusive - über den Kampf gegen Armut ("es ist eine Verpflichtung für Sozialdemokraten, dafür zu kämpfen, dass Armut verschwindet") bis hin zum Bild einer attraktiven Einkaufs-, Stahl-, Weltkulturerbe- und Gesundheitsstadt. Immer wieder forderte er Rückbesinnung auf "Kernaufgaben". Etwa bei den Stadtwerken: Die Bürger seien "nicht an der Produktion von Fisch interessiert", sondern an günstigem Strom. Oder bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft: Sie solle sich um familien-, alters- und behindertengerechtes Wohnen kümmern statt um Geschäftshäuser. Oder bei Plänen der Stadt selbst, etwa für Fürstenhausen: Dort seien "keine Luftschlösser" am Platz, sondern "kleine Zeichen des Beginns". Regionalverbandsdirektor Peter Gillo mahnte bei Bund und Land eine "Neuordnung der Finanzströme" an, um den Kommunen Spielraum für ihre vielen Aufgaben zu geben. Und dann leitete der Musikverein Lauterbach unter Leitung von Bernhard Seiwert, der den Empfang musikalisch rahmte, über zum geselligen Teil - man plauderte entspannt bei Gulaschsuppe und Getränken. "Es ist eine Verpflichtung für Sozialdemokraten, dafür zu kämpfen, dass Armut verschwindet." Norbert Degen, Oberbürgermeisterkandidat der SPD

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