Völklingen und Großrosseln Polizei sorgt für ein Plus an Sicherheit

Völklingen/Großrosseln · Die Zahl der Straftaten in Völklingen und Großrosseln ist zurückgegangen. Und in nahezu zwei Dritteln der Fälle hat die Polizei die Tatverdächtigen gefasst.

 Gewaltdelikte haben im Raum Völklingen zugenommen. 

Gewaltdelikte haben im Raum Völklingen zugenommen. 

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Michael Zapp, Chef der Polizeiinspektion Völklingen, und seine Kriminaldienstleiterin Susanne Hell können zufrieden sein. Die Zahl der Straftaten ist allgemein zurückgegangen. Wenn man die 52 Städte und Gemeinden im Saarland miteinander vergleicht, ist das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, in Völklingen geringer als in Nachbarstädten. In dieser Negativliste liegen Saarbrücken, Lebach, Saarlouis und Neunkirchen deutlich vorn. Völklingen behauptet hier weiterhin Platz 6. Großrosseln, für das Zapp und Hell auch zuständig sind, ist in der Rangfolge der Risikogemeinden im positiven Sinne nach unten gerutscht: von Platz 19 im Jahr 2016 auf Platz 23 im Jahr 2017. Bei der Aufklärungsquote darf es dagegen durchaus etwas mehr sein. Da liegt Völklingen bei landesweit respektablen 61,8 Prozent. Im Durchschnitt ermittelt die saarländische Polizei nur 56,3 Prozent der Täter.

Größter Erfolg der Polizei im Lauf der vergangenen Jahre: Sie hat die Einbrecher in die Schranken gewiesen. Im Jahr 2014 wurde in Völklingen 121 Mal in Wohnungen eingebrochen. Im gleichen Jahr hatten auch 31 Großrosseler unangenehmen Besuch. Dann setzte die saarländische Polizei eine zentrale Ermittlungsgruppe ein, bei der seither die Fäden zusammenlaufen. Reisende Tätergruppen haben es seitdem weit schwerer. Die Bilanz für das Jahr 2017: Noch 49 Wohnungseinbrüche in Völklingen und 14 in Großrosseln. Susanne Hell bittet aber die Bevölkerung, wachsam zu bleiben und auffällige Beobachtungen sofort der Polizei zu melden. Hell: „Wenn zum Beispiel ein verdächtiges Auto gleich an mehreren Orten im Saarland gesichtet wird, können wir die Teile wie bei einem Puzzle zusammenfügen.“

Der Trend bei den Straftaten geht weiter nach unten. Insgesamt 3164 Fälle wurden 2017 in Völklingen registriert. Im Vorjahr waren es noch 3206. In Großrosseln sank die Zahl von 402 auf 353. Hier lag aber die Aufklärungsquote mit 53,5 Prozent deutlich niedriger – wohl mit bedingt durch die Grenznähe, die eine Fahndung erschwert. Als Brennpunkt gilt nach wie vor der Bremerhof in Naßweiler, „wo man bereits mit einem Schritt auf der Nationalstraße in Frankreich ist“ (Zapp). Bei ihren Ermittlungen hat die Polizei zudem mit Verständigungsschwierigkeiten („einige sprechen sogar Arabisch“) zu tun.

Im Nachbarland verbotene Vergnügungsstätten ziehen Franzosen (und mögliche Täter aller Nationalitäten) auch nach Lauterbach. Räuber haben sozusagen auf Tankstellen und Spielhallen umgeschaltet, nachdem Banküberfälle wegen technischer Sicherheitsvorkehrungen praktisch unmöglich geworden sind. Doch auch diese Art von Kriminalität ist laut Zapp merklich zurückgegangen, „seit die Betreiber von Tankstellen und Gaststätten nicht mehr jeden reinlassen“. In Lauterbach sank die Zahl der Straftaten von 114 (2016) auf 88 Fälle. In Fenne registrierte man bisher konstant um die 60 Straftaten pro Jahr. Nun hat dort ein großer Bordellbetrieb in der früheren Glashütte eröffnet. Zapp dazu: „Ich glaube nicht, dass da groß was passieren wird. Die haben kein Interesse daran, dass die Polizei vor Ort erscheint. Wir beobachten aber die Entwicklung.“

Im öffentlichen Raum ist es insgesamt sicherer geworden. In Völklingen registrierte die Polizei 2017 567 Fälle, in Großrosseln 56 Fälle von Straßenkriminalität. 2016 waren es noch 583 bzw. 71 Fälle gewesen. Unter den Begriff Straßenkriminalität fallen alle Taten, die auf Straßen, Plätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln begangen werden. Fälle von Mord oder Totschlag gab es 2017 keine in Völklingen und Großrosseln. Aber die Polizei musste sich vermehrt mit Dingen wie Raub, gefährlicher Körperverletzung, Vergewaltigung beschäftigen. Diese so genannte Gewaltkriminalität hat in Völklingen 2017 zugenommen, von 125 auf 144 Fälle, während sie in Großrosseln etwas sank,  von 24 auf 20 Fälle. „Die Aggressionschwelle wird deutlich niedriger“, bilanziert Susanne Hell. Die Aufklärungsquote sei hier aber relativ hoch. Die Polizei hat in Völklingen in 118 der 144 Fälle Erfolg gehabt, in Großrosseln aber nur bei sieben der 20.

 Michael Zapp, Polizeichef in Völklingen.

Michael Zapp, Polizeichef in Völklingen.

Foto: Ulrike Paulmann
 Susanne Hell, Kriminaldienstleiterin.

Susanne Hell, Kriminaldienstleiterin.

Foto: Ulrike Paulmann
 Die Zahl der Einbrüche ging weiter zurück.

Die Zahl der Einbrüche ging weiter zurück.

Foto: dpa/Silas Stein

Rauschgift in großem Stil ist in Völklingen kein Thema. Aber laut Hell ist zunehmend festzustellen, dass junge Leute in Autos oder auch bei Veranstaltungen Cannabis, Marihuana und oder Ecstasy-Pillen mit sich führen. Bei Großveranstaltungen wie im Weltkulturerbe achteten die Ordner bei der Einlasskontrolle auch auf solche Dinge, „wobei wir als Polizei direkt zum Eingreifen daneben stehen“ (Hell). Im Völklinger Stadtgebiet sind 2017 154 Rauschgift-Konsumenten aufgefallen.

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