Leserbrief Wohnstraßen als Schleichwege

Zur Berichterstattung über den Völklinger Verkehrsentwicklungsplan

Mit Sorge habe ich die Zeitungsberichte über den Verkehrsentwicklungsplan Völklingen verfolgt, in dem Tempo 30 auch für Durchgangsstraßen vorgesehen ist. Mit Freude habe ich gelesen, dass die SPD dies ablehnt. Wie die CDU abgestimmt hat, darüber habe ich noch nichts gelesen. Ich hoffe, dass der Gesamt-Stadtrat im November zu einer Ablehnung kommt.

Das Szenario, das ich als Anwohnerin der Karlsbrunner Straße in Ludweiler vor Augen habe, ist nicht schön: Durch den nicht mehr vermeidbaren Stau beziehungsweise schleppenden Verkehr in der Völklinger Straße bei Tempo 30 werden viele Autofahrer die Karlsbrunner Straße als Schleichweg benutzen, wie es auch vor einem Jahr der Fall war, wo eine Ampel wegen Bauarbeiten in der Völklinger Straße stationiert war. Viele werden die Wege durch die Wohngebiete wählen, um schneller fahren zu können. Das gefährdet die Menschen in diesen Wohngebieten.

Mit Tempo 30 schränkt man die Mobilität der Bevölkerung stark ein. Die Reisezeit wird sich für alle Menschen verlängern. Die Auswirkungen kann man vielleicht heute noch gar nicht abschätzen.

Welche Vorteile bringt Tempo 30? Für die Erhöhung der Verkehrssicherheit mag es sich lohnen, aber mir fehlen seriöse Gutachten, die beweisen, dass Tempo 30 auf stark befahrenen Straßen tatsächlich für die Umwelt besser ist. Bei der Lärmreduktion soll es sich um zwei Dezibel handeln, denn man fährt im zweiten Gang bei höherer Drehzahl. Die Emissionssituation beim Schadstoffausstoß soll sich sogar verschlechtern.

Ich fühle ich mich, sollte der Entwicklungsplan voll umgesetzt werden, als Bürger gegängelt, denn ich sehe die Gründe nicht ein.

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