Woher Geld nehmen für den Bahnhof?

Völklingen · Die Uhr des Luisenthaler Bahnhofs steht seit langem auf zehn vor elf. Oder ist es bereits fünf vor zwölf? Die Stadt Völklingen hatte jedenfalls bis gestern kein Geld, um sich an der Versteigerung am Freitag zu beteiligen.

 Der Bahnhof Luisenthal: Schafft die Stadt es, bei der Auktion mitzubieten? Foto: Becker & Bredel

Der Bahnhof Luisenthal: Schafft die Stadt es, bei der Auktion mitzubieten? Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Stefan Rabel, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Völklinger Stadtrat, hat einen Brief geschrieben an Oberbürgermeister Klaus Lorig und Bürgermeister Wolfgang Bintz (beide CDU ). Dringlich bittet er darin die Rathausspitze, etwas zu tun, damit die Stadt den Bahnhof Luisenthal erwerben könne. Der Bau wird, wie berichtet, am Freitag in Berlin versteigert.

Das Gebäude , berichtet Rabel, sei aktuell vermietet - bis Mai sei die Wohnung im ersten Obergeschoss belegt, die ehemalige Gaststätte diene als Proberaum für Musikgruppen. Im Erdgeschoss links sei nach wie vor ein Stellwerk der Bahn integriert. Der Bahnhof, erinnert Rabel, spiele eine zentrale Rolle im Stadtteilentwicklungskonzept und auch für die Zukunft der direkt gegenüberliegenden ehemaligen Gruben-Tagesanlage Luisenthal, die das Land zum Premiumstandort erklärt hat.

Die aktuelle Situation - der jetzige Eigentümer habe weder am Gebäude noch auf dem Vorplatz Verbesserungen vorgenommen - sei für Bahnkunden und Anwohner "unbefriedigend", es habe sich ein "Angstraum" entwickelt. Zudem werde das Brachgelände "seit letztem Sommer als Verrichtungsort für einen Straßenstrich" genutzt.

Um dieses Bild von Luisenthal - und damit auch von Völklingen - zu ändern, plädiert die CDU-Fraktion dafür, dass die Stadt Bahnhof und Vorplatz kauft. Sie bittet Lorig und Bintz, "noch einmal mit dem Land über eine Bedarfszuwendung zu sprechen".

Was sagt die Rathausspitze dazu? OB Lorig ist derzeit im Urlaub. Bürgermeister Bintz sagte gestern auf SZ-Nachfrage, die Stadt werde in Sachen Bahnhof Luisenthal wohl nichts unternehmen können: Sie habe - das zumindest sei der aktuelle Stand - kein Geld für den Erwerb, die Sanierung und die spätere Unterhaltung des Baus.

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