Kinderkultur zum Mitmachen Wo der Fuchs den Preis klaut

Völklingen · Manfred Kessler sang sich in die Herzen seiner kleinen und großen Zuschauer: Beim Klamauk unterm Schirm ging das Publikum eifrig mit.

 Den „Sängerwettstreit der Tiere“ brachte Manfred Kessler mit auf den Völklinger Kolpingplatz. Im fliegenden Wechsel veränderte er Rollen und Kostüme – hier ist er gerade Miss Piggy.

Den „Sängerwettstreit der Tiere“ brachte Manfred Kessler mit auf den Völklinger Kolpingplatz. Im fliegenden Wechsel veränderte er Rollen und Kostüme – hier ist er gerade Miss Piggy.

Foto: Thomas Seeber/unknown

Mitsingen, mitklatschen, mitmachen! Im Kinderferienprogramm der Stadt Völklingen gab’s am Mittwoch Unerhörtes. Besser gesagt, nie Gehörtes. Denn beim „Sängerwettstreit der Tiere“ waren die Songs eigentlich zwar Ohrwürmer, textlich aber Uraufführung.

Berufe gibt’s, die sind schwer! Denn der Solist Manfred Kessler vom Theater Chapiteau (wir haben ihn hinter den Kulissen heimlich beobachtet) schlüpft im Haste-nicht-gesehen-Tempo von einer Rolle in die nächste. Und dabei von einem Pelzmäntelchen ins dicke Lodenjäckchen und zurück, bei 33,5 Grad Celsius. Er muss dazu singen, Akkorde klimpern, moderieren, balancieren, den Tolpatsch geben, das Publikum zum Mitmachen animieren, alles gleichzeitig.

Die Kinder (und offensichtlich auch ihre erwachsenen Begleitpersonen) mögen diesen „Klamauk unterm Schirm“. Bevor sie, in Art von „Deutschland sucht Superstar“, als Kinderjury den Hauptpreis „Die Goldene Zwiebel“ vergeben, hören sie „Singen publik!“ Der Bär tanzt Kasatschock, Monsieur le Coq kräht und parliert fröhlich auf Französisch, Bodo der Knallfrosch hat, na ja, einen mächtigen Knall. Und die rosarot pummelige Miss Piggy plärrt: „Ich will heut’ kein Schwein sein, ich will heut’ richtig fein sein.“

Für den Refrain „Yippie Yah Yah Yippie Yippie Yeah“ fühlt sich das Publikum verantwortlich, als der listige Fuchs auftritt. Von den „Blauen Bergen“ kommt er Und ein richtiger Schneider ist er, dieser Reinecke, das heißt: ein Aufschneider! Schwadroniert übers goldene Klo in seiner Traumvilla, besitzt angeblich den größten Bobbycar der Welt, und er klaut die Goldene Zwiebel! Lautstarker Protest regt sich im Publikum. Denn das sieht eigentlich das drollige Schäflein vorne, ein Tier, das kein Wässerlein trüben kann und den Heavy Metal runterrasselt wie weiland die Bands Led Zeppelin, Black Sabbath oder Iron Maiden.

So schnell Kessler die Kostüme wechselt, so hurtig hören wir Volkslieder, Rock’n’Roll, das berühmte Papageno-Papagena-Duett aus Wolfgang Amadeus Mozarts noch berühmterer „Zauberflöte“. Alles  im fliegenden Wechsel. Und so vergeht das Klamauk-Stündchen wie im Flug.

Wer will, erfrischt sich im (wieder aktivierten) Brunnen, lässt sich von Mama ein Eis kaufen, trinkt aus seiner Aluflasche, macht aktiv mit oder genießt, je nach Temperament, die (für den Darsteller) schweißtreibende Show.

Nächsten Mittwoch, 26. Juli, 15 Uhr, geht’s tatsächlich schon in die zweite Halbzeit von „Klamauk unterm Schirm“. Dann zaubert sich Markus Lenzen in die drittletzte Show des Kinderferienprogramms 2017 hinein. Der Eintritt dazu ist frei.

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