Wo der Bischof schwebt

Geislautern · Zum ersten Advent haben viele Vereine und Initiativen in Völklingen und im Warndt zu Weihnachtsmärkten eingeladen. Wir haben die Runde gemacht und uns auf einigen davon umgeschaut.

 Heitere Stimmung an den Verkaufsständen: Weihnachtsmarkt rund um die katholische Kirche St. Hedwig in Wehrden. Foto: Jenal

Heitere Stimmung an den Verkaufsständen: Weihnachtsmarkt rund um die katholische Kirche St. Hedwig in Wehrden. Foto: Jenal

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 Runi, Rutinda, Sidra, Ali, Leon und Lena (von links) zwischen Weihnachts-Dekorationen in der Grundschule Heidstock. Foto: Jenal

Runi, Rutinda, Sidra, Ali, Leon und Lena (von links) zwischen Weihnachts-Dekorationen in der Grundschule Heidstock. Foto: Jenal

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 Nach seiner Landung auf dem Boden der Röchlinghöhe teilt der Nikolaus Gaben an die Kinder aus. Foto: Jenal

Nach seiner Landung auf dem Boden der Röchlinghöhe teilt der Nikolaus Gaben an die Kinder aus. Foto: Jenal

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 Mit Kindern Stockbrot backen am offenen Feuer: Adventsmarkt in Dorf im Warndt. Foto: Jenal

Mit Kindern Stockbrot backen am offenen Feuer: Adventsmarkt in Dorf im Warndt. Foto: Jenal

Foto: Jenal
 Mit Licht-Schiffchen in der Hand: Tim Herr, Lars Schank und Fynn Kesselheim (vorn, von links) am Nikolausweiher. Foto: Jenal

Mit Licht-Schiffchen in der Hand: Tim Herr, Lars Schank und Fynn Kesselheim (vorn, von links) am Nikolausweiher. Foto: Jenal

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"Nach einem Jahr Pause machen wir hier in Geislautern auch wieder Weihnachtsmarkt", freut sich Peter Fixemer von der Arbeitsgemeinschaft Geislauterner Vereine auf dem Gelände der Schlossparkschule. Im Vorjahr seien die Mieten für die bisherigen Hütten in die Höhe geschossen. Jetzt half die Aktionsgemeinschaft Heidstock (AGH) mit eigenen Hütten aus, die sie selbst erst in zwei Wochen braucht. AGV-Kassierer Franz-Josef Petry blickt bei einem "Heißen Braddler", einem Glühwein des Geislauterner Karnevalsvereins, zufrieden über den gut besuchten Weihnachtsmarkt: "Hier bietet sich ein schöner Querschnitt unserer Vereine." Sein Favorit ist der gemeinsame Stand der katholischen und der evangelischen Gemeinde: "Einen ökumenischen Stand hatten wir hier noch nie."

Weihnachtliche Musik, Feuerwerk und ein Stunt vom Nikolaus, der dank Hebetechnik direkt vom Völklinger Nachthimmel auf den Boden der Röchlinghöhe zu schweben scheint: Markenzeichen des Weihnachtsmarkts, den der Hobby- und Freizeitclub am Gashaus ausrichtet. Ebenso die übergroßen Figuren, die an den Santa Claus eines amerikanischen Limonadenherstellers erinnern. Celine Kraus mag diese Kombination. Zwar zuckt die Vierjährige beim ersten lauten Knall erschreckt zusammen, aber der Schreck kann das Leuchten aus ihren Augen nicht vertreiben. "Da kommt der Nikolaus", sagt sie und zeigt auf den Rauschebärtigen im Bischofsgewand. Minuten später steht sie ihm gegenüber. Mit einer Geschenktüte in der Hand macht sie dann glücklich Platz für das nächste Kind. Was die Erwachsenen schätzen, sagt Besucherin Marion Deutsch beim Glühwein : "Hier ist nichts kommerziell, alle Stände werden von Vereinen betrieben." Wehrden. Viel Musik gab es beim Weihnachtsmarkt rund um die Wehrdener Kirchengemeinde St. Hedwig am Sonntag. Im Pfarrzentrum konnten viele bei Kaffee und Kuchen schon vorab dem Chor Media Vita beim Proben im Keller zuhören - später gab es dann den vollen Hörgenuss, als der Chor unter anderem Cohens "Halleluja" zum Besten gab. "Einfach schön", freute sich Zuhörer Eduard Klein gerührt. Deutlich lauter, aber ebenfalls zum Advent passend, spielte später die Marchingband des Fanfarencorps Völklingen auf dem Festplatz. Klar, dass sich auch die regen Messdiener der Gemeinde auf ihrem Weihnachtsmarkt präsentierten. Bei der Tombola und beim Glücksrad waren außerdem hübsche Dinge zu gewinnen. "Eine schöne alte Puppe, ich weiß schon, wem ich die unter den Weihnachtsbaum lege", freute sich Ursula Schmidt. Mit Schneebällen bewarfen die Kinder der Grundschule Heidstock-Luisental ihr Publikum. Selbstverständlich hatte das Wetter auf dem hoch liegenden Stadtteil keine Kapriolen geschlagen; es waren Papierbälle, die die Jungs und Mädchen als Gag ihres Liedes "Schneeflöckchen, Weißröckchen" lachend abfeuerten. Weiter präsentierten die kleinen Künstler besinnliche Gedichte. Das weihnachtliche Programm mit so vielen Schülern war ein strategisches Großprojekt, vor allem für Schulleiterin Heike Schmidt-Petersohn. "Wir bewegen jetzt 200 Schüler, die einen müssen runter von der Bühne, die anderen rauf", sagte sie. Weit schwieriger als die artigen Kinder waren jedoch die Eltern zu bändigen, die zahlreich die Mehrzweckhalle füllten. Während die Kinder auf das entsprechende Zeichen stets mucksmäuschenstill für ihren Auftritt parat standen, brauchten die Eltern jeweils mehrere Aufforderungen, um den Geräuschpegel zu senken. Nach dem weihnachtlichen Programm verteilte sich das Publikum über das Schulgelände. Hatten doch viele kleinen Hunger und Glühwein-Lust mitgebracht. Mit einsetzender Dunkelheit bildete sich aber ein neuer Publikumsmagnet: Die selbst gefertigte Tonkrippe im kerzenerleuchteten Schulhaus. Mit dem Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung in St. Nikolaus begann am Wochenende das erste Advents-Kapitel für den Verkehrs- und Verschönerungsverein im Ort. Gemeinsam schaltete man die Beleuchtung am Dorfkreuz ein und machte sich - entlang von Schwedenfeuern am Straßenrand - auf den Weg zum St. Nikolausweiher. Dort schickten die Kinder Schiffchen mit brennenden Kerzen auf eine See-Reise, begleitet von einem Wunsch. Freilich blies der scharfe Ostwind dieses Mal die Lichter schon vor dem Schiffchen-Einsetzen aus. Anschließend war gemeinsames Feiern vor dem Blockhaus in einem beheizten Zelt angesagt.

Im kommenden Jahr soll es keine Schiffchen in bisheriger Form mehr geben, sagte Franz Josef Ulrich, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins. Stattdessen soll es einen Fackelzug zum Weiher geben. Und anschließend eine Überraschung - aber was das sein wird, will Ulrich erst nächstes Jahr preisgeben.

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