Willkommen auf Schloss Warndtstein

Geislautern · Am Freitag verwandelte sich das Geislauterner Gymnasium in Schloss Warndtstein. Schnell waren die Besichtigungsgruppen eingeteilt. Während die jungen Gäste das Schloss unsicher machten, informierten sich die Eltern in der Kombisaal-Gruft über die Schule.

 Bei der Lesenacht im Warndtgymnasium wurde auch Otfried Preußlers Kleines Gespenst zum Leben erweckt. Foto: Jenal

Bei der Lesenacht im Warndtgymnasium wurde auch Otfried Preußlers Kleines Gespenst zum Leben erweckt. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Ob es echt ist? O ja, das Gespenst, das die Besucher am Freitag vor dem Warndtgymnasium begrüßt, ist echt. Es bewegt sich und spricht. "Willkommen auf Schloss Warndtstein. Komm rein, wenn du dich traust!", lautet das Motto des diesjährigen Leseabends. Am Eingang der Geislauterner Schule brennen Kerzen, das Treppenhaus ist schaurig-schön geschmückt. Gruselig geschminkte Gestalten huschen vorbei, auch Fledermäuse und Spinnen werden gesichtet.

"Von welcher Grundschule bist du denn?", fragt ein netter Vampir bei der Anmeldung. Lehrerin Carmen Fontaine, die den Abend mit ihrer Kollegin Kira Morasch und den Schülerinnen der Unesco-AG organisiert, hat den Überblick: 86 Viertklässler der umliegenden Grundschulen sind angekündigt, dazu kommen 122 Mamas und Papas.

Sieben Abenteuer-Stationen

Die Besucher lernen Schüler, Eltern und Lehrer kennen. Und sie erfahren Wissenswertes über das verwunschene Gemäuer: Die tagsüber harmlose Schule, hören die Gäste bei der Begrüßung, verwandelt sich nachts in Schloss Warndtstein. Schnell sind die Besichtigungsgruppen eingeteilt. Während die jungen Gäste das Schloss unsicher machen, informieren sich die Eltern in der Kombisaal-Gruft übers Gymnasium.

Sieben Abenteuer warten auf den Nachwuchs. Eine Gruppe platzt zunächst in eine tanzende Hochzeitsgesellschaft. Die Dekoration beeindruckt, die Musik passt, das Brautkleid ist wunderschön. Mit großen Augen und offenem Mund nehmen die Kinder an der Festtafel Platz. Gerne stoßen sie mit der Braut an. Erst danach erfahren sie: Wer am Traum-Trunk nippt, verwandelt sich in einen Vampir. Jetzt wird es einem kleinen Mädchen doch zu gruselig. "Sie hat Angst", berichtet die Klassenkameradin, die sie zu den Betreuerinnen begleitet. Die Gymnasiastinnen kümmern sich um ihren Schützling. Zurück zu den Vampiren: Sie lösen ein kniffliges Rätsel und entkommen so doch noch dem Fluch. Bevor sich die Grundschüler in die Freiheit verabschieden, plaudern sie mit der Hochzeitsgesellschaft noch über Zauberer, Hexen und den Fußballer Mario Götze .

Sicher auf Mamas Schoß

Das Mädchen, dem eben das Herz in die Hose gerutscht ist, sitzt da längst wieder in der Runde. Von Mamas Schoß aus verfolgt sie das Geschehen.

An der nächsten Station dürfen die jungen Abenteurer Frankenstein bei der Erschaffung eines Menschen assistieren. Ohne Scheu greifen sie in die Kiste mit Körperteilen und Organen. Dabei erleben die Schüler so manche Überraschung. Die vermuteten großen Lippen entpuppen sich als Lungenflügel. Operiert wird hinter einem weißen Vorhang. Da das Labor hell erleuchtet ist, kann man den Schattenfiguren aber bei der Arbeit zuschauen. Hui, das Messer ist echt riesig! Die Schreie, die durch den Raum hallen, als das künstlich erschaffene Wesen aufspringt, verstummen schnell.

Statt eines Monsters lernen die Kids einen netten Zeitgenossen kennen. Nach so viel Action ist erst mal etwas Ruhe angesagt. Im nächsten Raum stärken sich die Entdecker mit einem Gläschen Blut und einem Hotdog. Auch das Lesen kommt nicht zu kurz. Im Bistro präsentieren die Kinder der Nachmittagsbetreuung einen Klassiker von Otfried Preußler . Während die Gäste der Geschichte vom Kleinen Gespenst lauschen, steigt ihnen der Duft von frischen Waffeln in die Nase.

Für die begeisterten Grundschüler steht fest: Schloss Warndtstein ist schön gruselig, und vor dem Warndt-Gymnasium braucht man sich auch nicht zu fürchten.

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