Wiederaufbau nach dem Bergbau mit Hindernissen

Völklingen · In Fürstenhausen ist ein Förderantrag für den Bau eines Festplatzes samt Multifunktionsfeld immer noch nicht vom Innenministerium beschieden. Für Luisenthal ist kein Cent in Sicht. Den Bahnhof hat ein dubioser Käufer weggeschnappt.

 Bisher beschränkte man sich in Fürstenhausen auf Vorbereitungen für den neuen Dorfplatz. Richtig losgehen kann es erst, wenn das Saar-Innenministerium den Förderantrag genehmigt hat. Foto: Jenal

Bisher beschränkte man sich in Fürstenhausen auf Vorbereitungen für den neuen Dorfplatz. Richtig losgehen kann es erst, wenn das Saar-Innenministerium den Förderantrag genehmigt hat. Foto: Jenal

Foto: Jenal

So lange noch Fürstenhausen Schwerpunkt sei, sei vom Land kein Geld für den Wiederaufbau in Luisenthal zu erwarten: Diese Auskunft von Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) in einer Sitzung Anfang Juni hat CDU-Stadtratsmitglied Ulrike Müller zum Anlass genommen, in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses nachzufragen, wie weit man denn eigentlich in Fürstenhausen sei. Und wann Luisenthal an die Reihe kommen könne.

Lorig ließ sich in der Sitzung durch Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU ) vertreten, und Bintz erteilte Ludwin Scherer von der Stadtplanung das Wort. In Fürstenhausen sei "noch einiges zu tun", berichtete Scherer. Vorarbeiten für den vorgesehenen Festplatz mit Multifunktionsfeld sind bereits vollzogen. Doch für die Platzgestaltung hakt es noch mit dem nötigen Ja aus Saarbrücken. Für den Platz werden laut Scherer rund 1,2 Millionen Euro , für das Multifunktionsfeld 200 000 Euro benötigt. Der Förderantrag war am 11. März beim Innenministerium eingereicht worden. "Eine Angabe, bis wann der Förderbescheid vorliegen wird, ist derzeit jedoch nicht möglich", hatte die Stadtverwaltung den Ausschussmitgliedern bereits schriftlich mitgeteilt. Ansonsten verwies Scherer auf weitere noch ausstehende Programmschritte wie Wiedernutzung leer stehender Grundstücke und Anreize für Privateigentümer.

Der Investor für ein Seniorenheim in Fürstenhausen stehe immer noch "Gewehr bei Fuß", komme aber in den Grundstücksverhandlungen mit der RAG nicht weiter. "Einfach nicht nachvollziehbar, dass die RAG dem noch Steine in den Weg legt", kommentierte Ratsmitglied Klaus Schaefer (CDU ).

Der Luisenthaler Bahnhof, der als ein Kernstück im dortigen Entwicklungskonzept gilt, war der Stadt bei einer Versteigerung entgangen (die SZ berichtete). Die Stadtverwaltung hatte sich daraufhin bemüht, die Vorstellungen des neuen Eigentümers zu erfahren. Wie Scherer berichtete, war eine junge Frau bei der Versteigerung auf den Plan getreten. Man habe sie zwei Mal angeschrieben, ohne dass eine Reaktion erfolgt sei. Es habe sich hier offenbar um eine "Strohfrau" gehandelt, meinte Scherer.

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Hintergrund Die Stadt hat laut Pressestelle für die drei Stadtumbau-West-Gebiete Fürstenhausen, Völklingen-Innenstadt sowie Nördliche Innenstadt Fördergelder in Höhe von insgesamt 2 880 000 Euro für das Programmjahr 2016 beantragt. Für die nördliche Innenstadt sind über eine halbe Million Euro angemeldet. Für Fürstenhausen sind 210 000 Euro zur Ausfinanzierung der Maßnahme "Bau eines Festplatzes mit Parkanlage und Multifunktionsfeld" beantragt, weiter 105 000 Euro für Sanierung und Modernisierung privater Gebäude. In der City wurden 1,8 Millionen für die Abrissmaßnahmen an Ex-Kaufhof und Umfeld aufgeführt und 200 000 Euro für Platzgestaltung rund um das Alte Rathaus. er

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