Zentrale Sammelstelle ab 2020 Wie teuer wird der Grünschnitt?

Völklingen · Die Stadt Völklingen hat künftig nur noch eine Sammelstelle für Grünschnitt, der Entsorgungsverband Saar ist für die Entsorgung zuständig. Das gefiel dem Ortsrat Lauterbach nicht. Unklar blieb, wie teuer das Ganze für die Bürger wird.

 Eine Frau jätet Unkraut im Garten. Wer künftig seine Grünabfälle in Völklingen loswerden will, muss nach Fürstenhausen zur zentralen Sammelstelle fahren.

Eine Frau jätet Unkraut im Garten. Wer künftig seine Grünabfälle in Völklingen loswerden will, muss nach Fürstenhausen zur zentralen Sammelstelle fahren.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Wo können die Bürger künftig ihren Grünschnitt abliefern? Mit dieser Frage beschäftigte sich kürzlich der Ortsrat des Völklinger Stadtteils Lauterbach. Bisher konnten die Bürger ihre Gartenabfälle im Ort abgeben. Die Sammelstelle auf dem Parkplatz hinter dem Friedhof am Ende der Fliederstraße wird von einem ehrenamtlichen Team betreut. Ab 1. Januar müssen die Lauterbacher aber – wie auch alle anderen Bürger Völklingens – zur neuen Grünschnitt-Sammelstelle auf dem Gelände des Wertstoffhofs im Gewerbepark Ost in Völklingen-Fürstenhausen fahren. Knapp 400 000 Euro hat der Entsorgungszweckverband Völklingen (EZV) in die Anlage investiert. Die Kompostieranlage Fürstenhausen wird ab Januar ebenfalls keinen privaten Grünschnitt mehr annehmen.

Hintergrund der Änderung ist die Neuregelung der „Grüngut“-Verwertung im Saarland. Die Kommunen sind nur noch für das Sammeln des privaten Grünschnitts zuständig. Die Abfuhr und die Verwertung übernimmt der Entsorgungsverband Saar (EVS). Diese Dienstleistung stellt er den Städten und Gemeinden dann in Rechnung.

Mit Blick auf den weiten Weg von Lauterbach nach Fürstenhausen plädierten die Fraktionen dafür, weiterhin eine Möglichkeit der Grünschnittentsorgung im Ort zu bieten. „Das wird nicht gehen“, sagte EZV-Geschäftsführer Stefan Lang. Was die Bürger bisher entsorgten, sei von der Stadt subventioniert worden. Ab Januar greife nun aber das neue Gebührenrecht. Und das lasse eine Anlage wie in Lauterbach nicht mehr zu. „Wir können hier keine Ausnahme machen“, betonte Lang.

Würde der EZV alle Kosten auf den Bürger umlegen, käme das teuer: Die Entsorgung eines Kubikmeters Grünschnitt würde über 15 Euro kosten, erläuterte der EZV-Geschäftsführer. Aktuell bezahlen Privatpersonen in der Kompostieranlage Fürstenhausen vier Euro. Man wolle die Annahmepreise „moderat“ gestalten, betonte Lang. Hat das Auswirkungen auf die Restmüllgebühr? Auf SZ-Nachfrage erklärte er am Mittwoch, die Restmüllgebühr werde 2020 nicht steigen, anschließend werde der EZV die Gebühren neu kalkulieren. Genaue Zahlen will Lang in der nächsten Woche während der Sitzung der EZV-Verbandsversammlung präsentieren.

Speziell für Lauterbach empfahl Stefan Lang den Bürgern, die grüne Tonne künftig öfter zu nutzen. Im Vergleich zu anderen Stadtteilen würden davon in Lauterbach noch relativ wenige Haushalte Gebrauch machen. Zudem solle künftig eine Grünschnittabfuhr auf Abruf angeboten werden.

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