Geislautern. Joschka und seine Hündin Pistazia sind bedauernswerte Geschöpfe. Denn während in ihrer Umgebung alle Hunde optisch genau zu ihren Herrchen oder Frauchen passen, sehen der lange Schlacks und die etwas pummelige Vierbeinerin total unterschiedlich aus. "Eine traurige Geschichte, aber auch schön und manchmal lustig", findet die siebenjährige Jana. Sie und ihre Klassenkameraden der 2.1 in der Grundschule Geislautern erleben diese Kindergeschichte mit dem Titel "Schnurzpiepegal" gemeinsam mit der Autorin Barbara Steinitz und deren Geräuschemacher Björn Kollin. Beide besuchten mit ihrem Koffer-Theater die Klasse im Rahmen des Leseförder-Projektes eines Sprudel-Abfüllers, "Wasserkästen für Bücherkisten".Jana ist gefangen von der Geschichte, zumal sie selbst schon viel mit Katzen erlebt hat. "Unser armer Merlin wurde noch keine zwei Jahre alt, da wurde er schon überfahren", berichtet sie. In Steinitz ' Geschichte gibt es ein Happy End. Nach dem Joschka erfolglos versucht hat, mit der molligen Nachbarin den Hund zu tauschen, holt er seine Pistazia zurück. Schließlich verstehen sich beide blendend. Und wenn das den Menschen in der Umgebung nicht passt, dann findet er das - und die 24 Kinder der 2.1 stimmen da mit ihm und Erzählerin Steinitz ein: "Schnurzpiepegal".Weil ein Koffer-Theater mit ein paar Figuren ganz viel Spaß macht, bauen sich die Kinder im Rahmen des Projektes selbst ein Theater - allerdings nicht aus einem Koffer, sondern jeder aus einem mitgebrachten Schuhkarton. Jana möchte die Geschichte einer Prinzessin erzählen, deswegen malt sie ein Schloss für den Hintergrund. Johannes malt ein Fußballfeld. Klar, denn er ist bereits mit sieben Jahren eingefleischter Fußballfan. Er hat sich aus der Bücherkiste, die es beim Leseprojekt für die Klasse obendrein gegeben hat das Buch "Latte Igel" gegriffen. Christine, die heute ihren achten Geburtstag feiert, hat sich das Buch "Wolkenauge" ausgesucht. "Das hat mir auf den ersten Blick gefallen", begründet sie ihre Wahl. In ihrer orangfarbenen Schuhkiste wird demnächst das Strandtheater aufgeführt, das entsprechende Hintergrundbild hat sie gerade in Arbeit. Spektakulär wird es bei Leons Stück zu gehen, denn der Siebenjährige hat sich einen ausbrechenden Vulkan als Bühnenbild entschieden. Jetzt gilt es nur noch, eine wichtige Frage zu klären. "Was ist das für eine seltsame Geige mit Blechhörnern und so, die Sie da spielen?", wollen gleich mehrere Schüler von Künstlerin Steinetz wissen. "Das ist eine Stroh- oder Trichtergeige, die früher für Grammophonaufnahmen verwendet wurde." Aus Stroh ist das Intrument übrigens nicht, es wurde nach seinem Erfinder Johannes-Mathias-August Stroh benannt. al