Online-Umfrage Werbung geht vielen auf die Nerven

Völklingen/Warndt · Bettelbriefe in der Weihnachtszeit landen oft im Papierkorb. Die Mehrheit der Befragten spendet lieber übers Jahr.

 Weihnachtsmann-Attacken wie diese können – bei aller Sympathie für die Sache – daneben gehen.

Weihnachtsmann-Attacken wie diese können – bei aller Sympathie für die Sache – daneben gehen.

Foto: Jö/dpa/Jörg Carstensen

Der  vorweihnachtliche Boom hat wieder begonnen: Die Post bringt uns viel häufiger Spenden-Aufrufe karitativer Organisationen ins Haus als zu anderen Jahreszeiten. Und bei Veranstaltungen wird oft um Geld für gute Zwecke gebeten. Bei den Adressaten kommen solche Aufrufe nicht immer gut an. Wir wollten es ein bisschen genauer wissen. Und haben unsere Leserinnen und Leser in einer (nicht repäsentativen) Online-Umfrage um ihre Meinung zum Thema gebeten. 62 SZ-Leserinnen und -Leser aus Völklingen und Großrosseln haben unsere Fragen beantwortet.

Das erste Ergebnis: Mehr als die Hälfte der vorweihnachtlichen Spendenbriefe landet ungeöffnet im Papierkorb. Ob die Umfrage-Teilnehmer die Spenden-Aufrufe lesen und sich über die Absender informieren, hatten wir gefragt – 53 Prozent (33 Teilnehmer) haben mit „Nein“ geantwortet, 26 Prozent (16) sagen „manchmal“, und nur 21 Prozent (13 Menschen) lesen die Post und schauen genauer drauf.

Offenbar mögen viele es nicht, wenn sie vor Weihnachten zum  Spenden aufgerufen werden, egal ob per Post oder bei Veranstaltungen. „Sympathisch“ fand die Spendenwerbung zu dieser Jahreszeit nicht ein einziger Teilnehmer aus der Region. 56 Prozent (35 Menschen) erklären energisch: „geht mir auf die Nerven“. Die restlichen 44 Prozent (27 Teilnehmer) haben die Antwort „unterschiedlich, kommt drauf an“ angeklickt.

Was aber überhaupt nicht heißt, dass die Leserinnen und Leser geizig wären und nicht aufgeschlossen für gute Zwecke. Ganz im Gegenteil: 35 Prozent (22 Menschen) haben angegeben, dass sie selber „regelmäßig“ spenden. 49 Prozent (30 Teilnehmer) tun es „gelegentlich“. Nur 16 Prozent (10) erklären sich grundsätzlich für Nicht-Spender.

Die Rechnung so mancher karitativen Organisation, dass sich vor Weihnachten Herzen und Geldbeutel leichter öffnen fürs Wohltätige als während des übrigen Jahres, geht dabei aber wohl nicht auf. Mag unsere Online-Umfrage auch nicht repräsentativ sein, die Zahlen sind doch deutlich: 77 Prozent der Befragten (48 Menschen) spenden in der Vorweihnachtszeit nicht häufiger und nicht mehr als sonst. Nur ein knappes Viertel – 23 Prozent (14 Menschen) – greift derzeit tiefer in die Tasche als gewöhnlich.

Aufschlussreich ist, welche Spenden-Zwecke den Umfrage-Teilnehmern besonders wichtig sind. Bei dieser Frage waren mehrere Antworten möglich, so kamen insgesamt 112 Voten zusammen. „Hilfe für Menschen in Not, regional“ – zum Beispiel über die SZ-Aktion „Hilf-Mit!“, die Saarbrücker Wärmestube oder als Einzelfall-Unterstützung – landete klar auf dem ersten Platz mit 30 Prozent der Stimmen (21 Voten). Auf Platz zwei folgt „Hilfe für Menschen in Not, international“, wie sie etwa die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ leistet: 21 Prozent (24 Voten) ist das besonders wichtig. Für Tierschutz entschieden sich 15 Prozent (17 Voten), für Sport und Vereine 10 Prozent, für Gesundheits-Aktionen und für Klima-, Umwelt- und Landschaftsschutz je sieben Prozent. Und für Kultur oder für Religion würden je vier Prozent spenden.

Wer mitmachen will beim SZ-Umfrage-Center, muss sich nur einmalig registrieren (kostenlos). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden mit Punkten belohnt, die in Einkaufsgutscheine umgewandelt werden können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort