HSG Völklingen verliert Heimspiel Wenn Schiedsrichter die Hauptrolle spielen

Völklingen · Die HSG Völklingen hat ihr Oberliga-Spiel gegen den VTV Mundenheim mit 22:24 verloren. Eine Reihe von umstrittenen Entscheidungen der Unparteiischen brachte die Gastgeber auf die Verliererstraße.

 Der Völklinger Niklas Hoff wirft, Mundenheims Sascha Hanke (Nr. 19) versucht, den Wurf zu blocken.

Der Völklinger Niklas Hoff wirft, Mundenheims Sascha Hanke (Nr. 19) versucht, den Wurf zu blocken.

Foto: Klos Horst/Christian Wulf

Bei den Spielern der HSG Völklingen herrschten am Samstag Enttäuschung, Frust und Wut. Zum Einen, weil sie ihr Oberliga-Heimspiel gegen den Tabellensechsten VTV Mundenheim mit 22:24 (10:11) verloren hatten. Vor allem aber, weil sie durch eine Reihe fragwürdiger Schiedsrichter-Entscheidungen auf die Verliererstraße geraten waren.

„Hier wird über 60 Minuten mit zweierlei Maß gemessen“, haderte HSG-Spieler Max Zipfel. „Der Gegner bekommt im ganzen Spiel eine Zeitstrafe. Wie viele wir bekommen haben, weiß ich nicht. Ich habe aufgehört mitzuzählen“, sagte Kapitän Pascal Simon. Sieben Zeitstrafen hatten die Völklinger kassiert, sechs davon in der Schlussviertelstunde. Dass sie in einem umkämpften Spiel zwischen zwei mit harten Bandagen agierenden Mannschaften das unfairere Team gewesen sein sollen, bezweifelten viele der etwa 100 Zuschauer in der Hermann-Neuberger-Halle.

„Die beiden Schiedsrichter hatten 60 Minuten lang die Hauptrolle. Ich werde ihnen keine weitere mehr geben“, sagte HSG-Trainer Berthold Kreuser. Und tat es dann doch: „Wenn der Gegner nach dem Spiel unisono sagt, dass es ein Witz war, was heute gegen uns gepfiffen worden ist, sagt das doch alles.“  Seine Mannschaft hatte das erste Tor der Partie erzielt. Torwart Andrej Kessler parierte einen Wurf, Marius Merziger traf nach einem Tempogegenstoß zum 1:0.

Gegen die favorisierten Mundenheimer musste Völklingen auf die erkrankten Brüder Thomas und Christian Jung verzichten – und spielte dennoch auf Augenhöhe. Niklas Hoff traf in der 12. Minute aus dem Rückraum zum 4:3 für die HSG. Dann übernahmen die Gäste die Führung. Vorne wurden den Völklingern zahlreiche Angriffe wegen Stürmerfoul abgepfiffen. Hinten kassierte die HSG vier Treffer in Folge zum 4:7.

Laurin Poro verkürzte für Völklingen aus dem Rückraum auf 5:7. Der 18-Jährige wurde beim Wurf von einem Mundenheimer mit beiden Händen umgestoßen und blieb benommen auf dem Feld liegen. Eine Verwarnung sprachen die Unparteiischen nicht aus. Eine Verwarnung kassierten dafür die Völklinger Lars Walz, Pascal Simon und Trainer Kreuser binnen zwei Minuten. Die HSG ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und arbeitete in der Abwehr konzentriert. Völklingen erkämpfte sich in der eigenen Hälfte viele Bälle. Vorne agierte die Mannschaft aber zuweilen überhastet und gab den Ballbesitz durch technische Fehler wieder ab. Dennoch lagen die Gastgeber kurz vor der Halbzeit in Schlagdistanz. Jörn Montag spielte einen langen Pass aus der eigenen Hälfte. Niklas Louis schloss den Gegenstoß im Fallen spektakulär zum 9:10-Anschlusstreffer ab. Zur Halbzeit stand es 10:11.

Nach der Pause blieb die HSG Völklingen den Gästen auf den Fersen. In Unterzahl glich Merziger in der 48. Minute zum 17:17 aus. Hoff brachte die Gastgeber in der 51. Minute mit 19:18 in Führung. Der Vorsprung hielt nicht. Auch weil zwischen der 44. und 60. Minute sechs Völklinger mit Zwei-Minuten-Strafen vom Feld geschickt wurden. „Nicht einmal jede zweite Zeitstrafe war berechtigt“, meinte Simon. „Ich finde es bedenklich, mit welchen Mitteln hier heute eingegriffen wurde“, erklärte Kreuser. Die HSG hatte beim Stand von 22:23 bis kurz vor dem Ende die Chance auf ein Remis. Sekunden vor der Schluss-Sirene musste sie – erneut in Unterzahl – aber das Tor von Sascha Hanke zum 22:24 hinnehmen.

„Es ist nicht leicht, die Führung zu halten, wenn alle zwei Minuten ein anderer vom Feld muss, während der Gegner machen kann, was er will“, sagte Simon. Kreuser meinte: „Ich kann keinem Spieler einen Vorwurf machen. Wir haben eine gute Deckung gespielt und das meiste von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“

Er ergänzte: „Die Jungs sitzen nach so einem Spiel in der Kabine und fragen mit hängenden Köpfen, was sie hätten anders machen sollen. Wenn eine Partie läuft wie heute, habe ich darauf aber keine Antwort.“ Durch die Niederlage bleibt Völklingen, das am Samstag um 18 Uhr beim Tabellenzweiten VTZ Saarpfalz spielt, auf Platz zwölf.

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