Wenig Interesse am Fastenmonat

Wehrden · Warum fasten Muslime einen ganzen Monat lang? Der Völklinger Integrationsbeirat hatte auch bei Lehrern nur lückenhafte Kenntnisse festgestellt und deshalb zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.

 Sie hatten sich mehr Besucher erhofft: (v. l.) Özgül-Arife Bostanci, Kiymet Kirtas, Tahsin Albayrak und Adem Gokal bei der Info-Veranstaltung in der Wehrdener Kulturhalle. Foto: Rolf Ruppenthal

Sie hatten sich mehr Besucher erhofft: (v. l.) Özgül-Arife Bostanci, Kiymet Kirtas, Tahsin Albayrak und Adem Gokal bei der Info-Veranstaltung in der Wehrdener Kulturhalle. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Am 6. Juni beginnt in diesem Jahr der Fastenmonat Ramadan . Warum fasten die Muslime ? Wie wird im Islam gefastet? Wer ist zum Fasten verpflichtet? Fragen rund um den Ramadan wurden am Mittwochabend während einer Informationsveranstaltung des Integrationsbeirats der Stadt Völklingen beantwortet.

In der Kulturhalle Wehrden saßen zwei Experten auf dem Podium: Tahsin Albayrak, der Imam der Selimiye-Moschee in Wehrden , sowie Halil Urhan, der Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Integration und Bildung. Der Verein ist Träger der Moschee in der Völklinger Moltkestraße. Das Fasten im Ramadan , erfuhren die Zuhörer, ist eine Pflicht für jeden Moslem. Das Gebot Allahs gehört zu den fünf Säulen des Islam - neben dem Glaubensbekenntnis, dem Gebet, der Almosengabe und der Pilgerfahrt nach Mekka.

Während des Ramadan darf der Gläubige von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nichts essen oder trinken. Und auch auf Geschlechtsverkehr muss er verzichten. Das Fastengebot gilt ab der Pubertät. Es gibt allerdings Ausnahmen, etwa für chronisch Kranke. Mit ihrem Fasten wollen die Moslems auch Solidarität zeigen mit den Menschen, die Hunger leiden. Zu Beginn hatte Moderatorin Özgül-Arife Bostanci den gesundheitlichen Aspekt beleuchtet. Das Fasten , so die Diabetesberaterin, stärke das Immunsystem, schütze vor Übergewicht und entgifte den Körper.

Die Idee zur Veranstaltung, erläuterte die Vorsitzende Kiymet Kirtas, kam dem Integrationsbeirat beim Besuch der Schulen. In den Gesprächen habe sich gezeigt, dass die Ramadan-Kenntnisse der Lehrer lückenhaft sind. Nähere Informationen, so die Überlegung, könnten den Pädagogen helfen, das Verhalten ihrer muslimischen Schüler besser zu verstehen. Doch die Schulen folgten der Einladung nicht. Viele andere kamen auch nicht. Statt der erhofften 100 Besucher konnte Kiymet Kirtas nur etwa 20 Zuhörer begrüßen.

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