Weltkulturerbe Völklinger Hütte Neuer Job für Völklinger Wasserturm

Völklingen · Für Besucher des Weltkulturerbes soll künftig der Wasserhochbehälter Eingang werden.

 Der Wasserhochbehälter des Weltkulturerbes Völklinger Hütte – hier ein Blick vom Parkplatz aus auf den imposanten, mehrgeschossigen Bau – soll restauriert und dann so umgebaut werden, dass er künftig als Eingang des Denkmals dienen kann. 

Der Wasserhochbehälter des Weltkulturerbes Völklinger Hütte – hier ein Blick vom Parkplatz aus auf den imposanten, mehrgeschossigen Bau – soll restauriert und dann so umgebaut werden, dass er künftig als Eingang des Denkmals dienen kann. 

Foto: Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Duncan McCauley/Duncan McCauley

Meinrad Grewenig, Generaldirektor des Weltkulturerbes (WKE) Völklinger Hütte, hat sich durchgesetzt. Sein Vorschlag, den Wasserhochbehälter zum Eingang für die Denkmal-Besucher zu machen, fand Zustimmung beim Weltkulturerbe-Aufsichtsrat – Schlusspunkt einer jahrelangen Diskussion.

Angefangen hatte sie 2006. Damals hatten Dozenten und Studierende der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken den  Bau ins Visier genommen. Auf der Suche nach einer Lösung für die Platznöte, die die Hochschule plagten, entwickelte ein Team um den Architekturprofessor Klaus Köehler Entwürfe für eine Hochschul-Nutzung des Wasserturms. Ein großes, intaktes Gebäude, Lehren und Lernen im herausfordernden Umfeld des Industriedenkmals, wie es die Kunststudenten in der Handwerkergasse genießen: All das machte die Idee für die Architekten anziehend. Aber sie war Zukunftsmusik, denn da nutzte noch Saarstahl den Wasserturm. Zudem nahm die Debatte um neue Hochschulräume eine andere Wendung – der Wasserhochbehälter blieb im Dornröschenschlaf.

Und schlief auch weiter, nachdem der Völklinger Platz 2008 eröffnet worden war. Gebaut nach einem allseits gelobten Entwurf des Luxemburger Architektenbüros Jo Coenen, sollte der Platz einem doppelten Zweck dienen. Als großzügiger, moderner öffentlicher Raum für die Stadt Völklingen, mit seiner Arena-Form auch für Kultur  nutzbar. Zugleich als Eingang fürs Weltkulturerbe, barrierefrei durch die geschwungene Rampe, die vom Parkplatz vor der Gebläsehalle zum Kohlegleis führt. Aber das klappte nie. Die Stadt ließ den Platz links liegen. Und Grewenig sah Funktionen unerfüllt, die er für den Denkmal-Eingang unerlässlich  fand, von Verbesserungen des Parkens über öffentliche Toiletten bis zur – bei der Platz-Planung vorgesehenen – Einhausung der Globus-Bauten.

 Meinrad Maria Grewenig.

Meinrad Maria Grewenig.

Foto: Tobias Kessler

Vor zwei Jahren gab Saarstahl die Wasserturm-Nutzung auf, man konnte über Neues nachdenken. Die Idee, den Bau zum Eingang zu machen, war umstritten. Auch weil das Prinzip galt, dass die Besucherwege den einstigen Wegen des Materials folgen. Daran, sagt nun Grewenig, werde sich nichts ändern, der Eingang werde „angedockt“ an den Steg über die Rathausstraße. Und: Zur neuen Eingangs-Lösung gehöre, dass man das Blue-Box-Provisorium vor der Gebläsehalle abreiße.

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