Was tun nach dem Abi?

Geislautern · Die gesamte Oberstufe des Geislauterner Wartndtgymnasiums war am Mittwoch auf den Beinen, die 10. Klassen obendrein. Für alle gab es Einblicke in die verschiedensten Berufe: Eine Schüler-Gruppe hatte eine Berufsinformationsmesse organisiert. 15 Referenten berichteten aus ihrer Berufspraxis.

So mancher Pennäler des Geislauterner Warndtgymnasiums weiß schon ziemlich genau, wohin ihn die Karriereleiter einmal führen soll. So wie Jannis Zieder: "Ich möchte Ingenieur im Maschinenbau werden, in der Fahrzeugentwicklung, könnte ich mir vorstellen", sagt er. In der Schulzeit hat sich starkes Interesse an den Naturwissenschaften bei ihm entwickelt. Sein Traum: "Vielleicht kann ich sogar mal was erfinden."

Hilfe zur Berufswahl

Für seine Altersgenossen, deren Zukunftspläne noch nicht so ausgereift sind, hat er zusammen mit seinen Mitschülern vom Seminarfach "Abi, was dann?"und den Lehrern Heinz Jörg Müller und Tim Recktenwald eine Berufsinformationsmesse organisiert. Um Einblicke in möglichst viele Berufssparten zu gewähren, hatten die Seminarfach-Schüler Leute aus der Praxis eingeladen. Die brachten Informationen mit über Polizei , Bundeswehr, Universität, über Handwerk, Bank-Wesen oder auch über das Freiwillige Soziale Jahr.

Und auch über Journalismus . SZ-Redakteurin Doris Döpke aus der Völklinger Lokalredaktion gab Einblick in den Journalisten-Alltag. Die Ausbildung zum Journalisten sei vom Gesetzgeber nicht reglementiert. So führe nicht nur ein einziger Weg zum Arbeitsvertrag. Praktikum und Volontariat in der Redaktion seien so gut wie immer Voraussetzung, doch auch verschiedene Studiengänge böten sich an. Und: Bei den Arbeitsfeldern von Journalisten gewinne der Online-Bereich heute immer mehr an Bedeutung. Maximilian Ernst formulierte die Vorstellungen der jungen Leute vom Beruf: "Man ist nahe am aktuellen Zeitgeschehen und trägt große Verantwortung." Am Beispiel der jüngsten Geschehnisse in Paris erläuterte Döpke die Wichtigkeit journalistischer Grundsätze: "Es kommt zwar auf Schnelligkeit an, aber auch auf Präzision und verlässliche Informationsquellen."

Lukas Bomblé ist Pressesprecher des Seminarfachs. Die Idee zur Berufsmesse, berichtet er, sei entstanden, nachdem die Seminarfachmitglieder Ausbildungs-Messen besucht hatten. "Das war uns zu unpersönlich, außerdem wurde hauptsächlich die Klassenstufe 11 angesprochen, die Zehner-Klassen nicht so richtig." Also erörterten sie, was die Mitschüler erfahren wollen, und luden passend ein. "Mehr als 40 Unternehmen haben wir angeschrieben, damit sie sich heute bei uns vorstellen" - 15 kamen. Weitere Aufgaben waren die Raum- und Programmplanung.

"Manchmal ist unser Beruf tatsächlich so spannend, wie man es aus dem Fernsehen kennt", berichteten Polizist Klaus Steinmann und seine Kollegin Alisha Grell. Bei der Bereitschaftspolizei gebe es allerdings auch sehr viel Tagesgeschäft: "Bei größeren Fußballspielen, Demonstrationen und Großveranstaltungen für Sicherheit sorgen."

Alternativen zum Studium

Almira Wörtge und Joachim Rauber von der Handwerkskammer stellent die duale Ausbildung als Alternative zum Studium vor: "Eine Möglichkeit, im Betrieb zu wachsen und schon Geld zu verdienen." Für angehende Studenten könnte ein anderes Thema der beiden vielleicht später interessant werden: "Wir wollen Studienabbrechern helfen, Alternativen zu finden." Der Abbruch sei kein Beinbruch: "Manchmal stellt man einfach fest, dass Betriebswirtschaftslehre einem zu viel Theorie ist oder Mathe schwieriger wird als gedacht." Oft fragten Schüler , wie man sich bei Ausbildungsbetrieben richtig bewirbt und was bei Eignungstests und in Vorstellungsgesprächen wichtig ist, berichtete Daniela Heck, Kundenberaterin bei der Sparkasse.

Von Schulleiterin Beatrix Lafontaine gab es für die neun Mitglieder des Seminarfachs schon vorab großes Lob für die Vorbereitung der Berufsmesse: "Das war richtig viel Arbeit für euch."

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