Warum Dämmung das Risiko für Schimmel senkt

Völklingen · Dämmung verhindert den Feuchtetransport durch die Wand. Dies behaupten Dämmgegner oft und gerne. In der Folge befürchten sie Schimmel in der Wohnung. Formal ist das richtig, heißt es in einer Pressemitteilung der Verbraucherzentrale des Saarlands.

Der Feuchteabtransport durch die Wand wird bei gedämmten Häusern auf die Hälfte und weniger reduziert im Vergleich zum ungedämmten Zustand.

"Das ist allerdings die falsche Bezugsgröße", betont Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes, Reinhard Schneeweiß. Die Feuchtequellen im Haus sind Mensch, Tier, Pflanzen, Kochen, Waschen, Spülen. Da kämen pro Person schnell zwei bis drei Liter Wasser am Tag zusammen. Auch bei ungedämmten Häusern kann diese Menge Wasser nicht über die Wände nach außen gelangen, betont Schneeweiß. Tatsächlich kann der Feuchteabtransport durch die ungedämmten Wände nur circa zehn Prozent der Feuchte entsorgen. Die restlichen 90 Prozent müssen durch konsequentes Lüften abtransportiert werden. "Entscheidend für die Wohnraumhygiene ist also das Lüften, nicht der Feuchteabtransport der Wand", betont Schneeweiß. Ganz entscheidend für die Schimmelbildung sei dagegen die Temperatur der Wandoberflächen. "Und diese wird durch Dämmung deutlich erhöht und das Schimmelrisiko so gesenkt", erklärt der Energieberater der Verbraucherzentrale.

Wer sich neutral, sachlich kompetent und ohne wirtschaftliche Eigeninteressen informieren lassen möchte, solle einen Termin mit einem Energieberater der Verbraucherzentrale vereinbaren, heißt es weiter.

In Völklingen finden die Energieberatungen jeden zweiten Dienstag im Monat im Alten Rathaus statt. Anmeldung unter Tel. (0 68 98) 13 25 97.

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