Begeisterte Jung-Musikerin Junge Völklingerin engagiert sich für die Musik

Völklingen · Jennifer Späth, eine 16-jährige Schülerin vom Warndtgymnasium, hat eine Musikmentoren-Ausbildung absolviert.

 Ihr Instrument ist die Querflöte: Jennifer Späth im Musiksaal des Warndtgymnasiums. Die 16-jährige Schülerin ist frischgebackene Musikmentorin

Ihr Instrument ist die Querflöte: Jennifer Späth im Musiksaal des Warndtgymnasiums. Die 16-jährige Schülerin ist frischgebackene Musikmentorin

Foto: BeckerBredel

Kaum hatte sie das Zertifikat in der Tasche, ging’s los: „Sie ist direkt aktiv geworden, hat eine Art ,Werbeschreiben’ formuliert, um mehr Mitschüler für die Musik-Arbeitsgruppen zu gewinnen“, berichtet Christian Bur begeistert. Warum, erzählt die von ihm gelobte Jennifer Späth selbst – weil es mit mehr Leuten auch noch mehr Spaß mache, zu musizieren.

Bur, 42, ist Lehrer für Musik und Geschichte am Warndtgymnasium im Völklinger Stadtteil Geislautern und unter anderem Leiter der Bläsergruppe. Und: Er ist die Kontaktperson der 16-Jährigen in Sachen Musikmentorinnen-Ausbildung, die die Zehntklässlerin kürzlich abgeschlossen hat. Diese – ein Projekt der Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung und Kultur – zielt darauf ab, bei Schülern ab 15 Jahren musikpädagogische Begabung zu fördern und so Impulse für die Wahl eines musikpädagogischen Berufes und/oder für das Engagement in der musikalischen Jugendarbeit in Schulen und Vereinen zu geben.

Eine „wirklich anspruchsvolle Ausbildung“ habe Jennifer gewählt, sagt Bur. Sie habe direkt von sich aus Interesse gezeigt. Als einzige Teilnehmerin des Warndtgymnasiums (seit 2010 ist sie nun die fünfte Musikmentorin der Schule) ließ  sich die Schülerin an sechs Wochenenden an der Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung in Ottweiler fortbilden. Hier ging’s unter anderem um Themen wie Ensemblespiel, Chor, Dirigieren, Gehörbildung, Musiklehre, Darstellendes Spiel, Tanz, Rhetorik, Veranstaltungsorganisation und mehr. Warum entschied sie sich dafür? „Weil Musik ziemlich viel Spaß macht. Und weil ich auch andere Leute kennenlernen wollte, die sich dafür interessieren“, sagt Jennifer. Gern denkt sie an die Zeit zurück, sie hat viele Kontakte geknüpft. Auf das Zertifikat ist sie, ebenso wie ihre Eltern und die Schwester, stolz.

Jennifer, die im Völklinger Stadtteil Ludweiler lebt, kommt aus einer musikalischen Familie: Mutter Dorothea und die jüngere Schwester Jaqueline spielen Klarinette, Vater Gerhard Tenorhorn. Jennifers Instrument ist seit der vierten Klasse die Querflöte. Sie spielt meistens abends, „um mich zu entspannen und mich abzulenken“. Sie hat  Querflötenunterricht, zudem musiziert sie beim Musikverein Rheingold Großrosseln und in der schulischen Bläsergruppe – übrigens in der nullten (!) Schulstunde, die um 7.30 Uhr beginnt. Plus Zusatzproben vor Auftritten. Ach ja, und die Gymnasiastin findet sogar noch Zeit für ein anderes Hobby: Bei der DLRG ist sie Rettungsschwimmerin und Vertreterin des Jugendwarts, erzählt sie.

Musiklehrer Bur erlebt Jennifer als sehr zuverlässig: „Sie ist eine Konstante. Seit Klasse 5 ist sie dabei, verpasst keine Probe.“ Und nicht nur hier ist sie präsent, mehrfach hat sie auch beim  grenzüberschreitenden „Konzert der Gymnasien“ und bei Musicals mitgemacht. Schulleiter Armin Claus lobt solch ein Engagement über den normalen Unterricht hinaus. Er weist darauf hin, dass das Warndtgymnasium kürzlich auch als „Musizierende Schule“ ausgezeichnet wurde (die SZ berichtete).

Jennifer kann sich vorstellen, später Musik zu studieren. Doch jetzt kommen erst mal Ferien und dann das nächste Schuljahr. Da beginnt nicht nur der Musik-Leistungskurs, da steht auch die absolvierte Ausbildung sicher mehr im Fokus. Schließlich befähigt diese sie, bei der Leitung und Betreuung von Ensembles mitzuarbeiten oder Veranstaltungen in Schule und Verein zu planen. Musiklehrer Bur kann sich etwa vorstellen, dass sie ihm als „Assistentin“ hilft, wenn es darum geht, in mehreren Gruppen etwas einzuüben. „Außerdem könnte man sie bei einem Schulkonzert mit in die Planung einbeziehen“, so eine von vielen Überlegungen. Fest steht eins: Jennifers Leidenschaft für die Musik ist groß. Und ihre Kenntnisse will sie weiter ausbauen: „Ich fange jetzt mit dem Keyboardspielen an.“

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