Jagdschloss Karlsbrunn verschlingt Geld Warndt-Verband braucht Finanzspritze

Großrosseln/Völklingen · Allein die Stadt Völklingen muss über 19 000 Euro für das Jagdschloss Karlsbrunn zuschießen.

 Der Zweckverband Regionalentwicklung Warndt ist Eigentümer des Jagdschlosses Karlsbrunn und will es sanieren. Doch der Start der Bauarbeiten verzögert sich immer wieder.

Der Zweckverband Regionalentwicklung Warndt ist Eigentümer des Jagdschlosses Karlsbrunn und will es sanieren. Doch der Start der Bauarbeiten verzögert sich immer wieder.

Foto: BeckerBredel/bub/fb

Der Zweckverband Regionalentwicklung Warndt braucht deutlich mehr Geld in diesem Jahr als ursprünglich geplant. Beträgt die Grundfinanzierung für die Kommunen Großrosseln und Völklingen sowie den Regionalverband 11 250 Euro, so benötigt der Zweckverband jetzt weitere 36 750 Euro, die die drei Mitglieder aufbringen müssen. So steht es in einer Beschlussvorlage für den Völklinger Stadtrat.

Auf die Stadt Völklingen entfallen allein 19 200 Euro, das sind Mehrkosten von 14 700 Euro. Der Stadtrat stimmte dem zu. In dem Beschluss steht auch, dass künftig die Haushaltspläne des Zweckverbandes den Gremien der Kommunen und des Regionalverbandes vorgelegt werden. Das war bisher offensichtlich nicht der Fall. Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) begründet die Umlagesteigerung mit den Unterhaltungskosten für das Jagdschloss Karlsbrunn, unter anderem für Reparaturen. Die Stadt Völklingen verweist auch auf einen Wasserschaden, bei dem die Versicherung nicht die gesamten Kosten abgedeckt habe, und Aufwendungen für Wirtschaftsprüfer, die gleich mehrere Jahresabschlüsse hätten prüfen müssen.

Der Zweckverband ist Eigentümer der Immobilie und will das Jagdschloss mithilfe von Bund und Land sanieren. Hier sollen Zuschüsse von rund 1,7 Millionen Euro fließen. Der Startschuss für die Sanierung und den Umbau musste mehrmals verschoben werden. Dreistadt hofft jetzt, dass die Baugenehmigung schnell kommt. Die Brandschutzauflagen sind mittlerweile erfüllt, teilte der Zweckverband in der vergangenen Sitzung mit (die SZ berichtete). Diese hatten die Sanierung weiter verzögert.

Das Konzept für das Jagdschloss sieht vor, dass die Gastronomie ausgeweitet, der Südflügel für Veranstaltungen und der andere Flügel für Kultur genutzt wird. Jörg Dreistadt hofft, dass die Bauarbeiten jetzt im Herbst beginnen.

Die Gemeinde Großrosseln, die Stadt Völklingen und der Regionalverband hatten 2014 den Zweckverband Regionalentwicklung Warndt gegründet. Von Anfang an stand der Erhalt des Jagdschlosses Karlsbrunn ganz oben auf der Tagesordnung – bis heute. Das Land war zuvor der Eigentümer und wollte das denkmalgeschützte Gebäude nur an einen Zweckverband abgeben. Die Stadt Völklingen engagiert sich, weil das Jagdschloss nach der Sanierung „Strahlkraft“ über Großrosseln hinaus haben soll. Ein weiteres langfristiges Projekt ist die künftige Nutzung der Grube Velsen.

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