Kolumne Von wegen Urlaubserholung

Puh, Der Urlaub wäre geschafft. Mal ehrlich: Wie viel größer wäre der Entspannungswert, wenn die elenden Schritte der Vor- und Nachbereitung nicht wären?

 Kommentarkopf Ulrike Paulmann

Kommentarkopf Ulrike Paulmann

Foto: SZ/Robby Lorenz

Schritt eins: Intelligent (!) und motiviert packen für Kleine und Große, fürs unberechenbare Nordseeklima und alle Aktivitäten vom Schwimmen bis zum Radfahren. So, dass es ins Auto passt. Eine Herausforderung, die lang beschäftigen kann. Hochachtung, wer das konfliktfrei und ohne Umpacken schafft. Schritt zwei: Bude putzen, alles aus- und umschalten, Schnabuliererei richten, den Tiersitter instruieren. Kinder ins vollgestopfte Auto verfrachten und selbst leicht verdreht (die unverzichtbare Handtasche passt nur noch in den Fußraum) Platz nehmen. Und ja nichts vergessen!

Das nicht minder nervige Prozedere am Zielort mit den nach der Autofahrt hibbeligen Gören (Schritt drei) will ich gar nicht schildern, komme lieber gleich zu Schritt vier am Ende der Ferien. Nun gilt es, wieder alles, nun weitgehend kopflos, in die Taschen zu stopfen, wieder aufzuräumen, die Ferienwohnung vom gröbsten Dreck zu befreien und alles ins Familienvehikel zu quetschen.

Schritt 5 ist dann quasi das feurige (beziehungsweise sandige) Finale: Jetzt gilt es über mehrere Tage, Kleiderberge zu reinigen, trocknen, bügeln und in die Schränke zu verfrachten. Und überhaupt alles wieder an seinen Platz zu befördern, vom Fahrradhelm bis zum Käse. Uff.

„Hast du dich entspannt?“: Das reflexartige „Ja“ kommt mir vor wie eine Lüge. Und Lügen mag ich nicht. Aber Stopp, es gab ja diese Momente. Zumindest diesen einen. Als alles verräumt und an an nix zu denken war, die Kinder zu normalen Zeiten im Bett lagen und wir entspannt mit einem Getränk in der Hand in die Abendsonne schauten. Es war halt nur ein paar Tage nach unserem Urlaub — zuhause.

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