Saarländisch als Fremdsprache Von Dibbelabbes bis Schicht

Manchmal ist Saarländisch eine Fremdsprache. Aber eine mit Tiefgang und Originalität. Auch heute noch nach über 20 Jahren stolpere ich gelegentlich über den einen oder anderen Begriff.

Saarländisch als Fremdsprache: Von Dibbelabbes bis Schicht
Foto: SZ/Robby Lorenz

Wann ist denn deine letzte Schicht?“, fragten mich in den letzten Tagen immer wieder Kollegen und Bekannte. Tatsächlich, muss ich gestehen, hat es gedauert, bis der Groschen gefallen ist. Ich hatte zunächst sofort das Bild von Schichtkäse vor meinem geistigen Auge, der einzig wahre Käse –  wie ich meine – mit dem man einen ordentlich saftigen Käsekuchen zubereiten kann. Und damit war ich natürlich auf dem Holzweg.

Ja, das Saarländisch hat mich gelegentlich aufs Glatteis geführt, seit ich vor über 20 Jahren aus dem Reich, dem Hessischen, hierher kam. Habe gelernt, was Dibbelabbes und Hoorische (bei uns würde man sagen längliche Klöße aus rohen Kartoffeln) sind. Dass Frauen, durchaus liebevoll gemeint, mit „Es“ tituliert werden. Zu Fasching, wie es bei uns heißt, sagt der aufrechte Saarländer Faasend. Aber umgekehrt habe ich auch manchen Bäcker in die Verzweiflung getrieben, wenn ich drei Wasserweck oder Krebbel (natürlich Berliner) mit Füllung einkaufen wollte.

Nun also die letzte Schicht. Klar, wir befinden uns in einem bergbaugeprägten Land, obwohl  im Internetlexikon Wikipedia der Begriff „Schicht“ ganz allgemein als Abschnitt eines Arbeitstages definiert ist. Bei mir ist nun Schichtende nicht eines Arbeitstages, sondern eines Lebensabschnitts bei der Zeitung. Ich sage also Tschüss mit dieser letzten Ausgabe und hoffe, man bleibt mir gewogen.

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