Unternehmen will Vorreiter im Saarland sein Völklinger Stadtwerke testen den ersten Elektrobus

Völklingen · Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein moderner Reisebus. Er ist etwas größer als die Linienbusse, die am Freitag auf dem Hof der Völklinger Verkehrsbetriebe stehen. Aber dieser Mercedes-Bus ist etwas Besonderes: Es ist das erste Elektrofahrzeug, das die Verkehrsbetriebe im Linienverkehr testen.

 Diesen Elektrobus testen die Völklinger Verkehrsbetriebe.

Diesen Elektrobus testen die Völklinger Verkehrsbetriebe.

Foto: Stadtwerke Völklingen

Denn ab 2021 will das Tochterunternehmen der Völklinger Stadtwerke Ernst machen mit dem Umstieg von der Diesel- auf die Elektro-Technologie.

Seit Mittwoch ist der Mercedes-Elektrobus im Einsatz, sagt Stadtwerke-Chef Julian Wollscheidt. Dann nimmt er die SZ mit auf eine Probefahrt. Am Steuer sitzt der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe, Thorsten Gundacker-Dollak. Auch Oberbürgermeisterin Christiane Blatt hat im Bus Platz genommen. Im Inneren sieht der Bus wie ein ganz normaler Linienbus aus. Doch vom Start weg ist die Beschleunigung beeindruckend und wie leise er ist. Die Batterien sitzen im Dach und im Heck des Elektrofahrzeugs. Auch als Gundacker-Dollak am Berg anfährt, geht es sehr flott voran.

Ob Mercedes den Zuschlag erhält, ist noch offen, sagt Wollscheidt. Bis Ende nächster Woche werde dieser Bus getestet. Auch zwei andere Unternehmen sind noch im Rennen. Ohne Zuschüsse von Bund und Land wäre die Investition aber nicht zu stemmen. 5,1 Millionen Euro wollen die Stadtwerke in den nächsten drei Jahren investieren. 3,8 Millionen Euro kosten allein die sechs Busse, die alte Fahrzeuge ersetzen sollen. Ein Elektrobus sei 50 bis 60 Prozent teurer als ein Dieselbus, erklärt Gundacker-Dollak. Und genau für diese Mehrkosten könnte es einen 80-Prozent-Zuschuss vom Bund geben. Für den Umbau der Werkstatt und die Schulung des Personals haben die Stadtwerke eine Förderung beim Land beantragt.

Wollscheidt erwartet nach eigenen Angaben demnächst die Entscheidung von Bund und Land. Er macht deutlich: „Wir wollen ein sichtbares Zeichen für den Klimaschutz setzen und Vorreiter im Saarland sein.“ Wenn die Zuschüsse genehmigt sind, würden die ersten Busse noch in diesem Jahr bestellt und zwei im Dezember 2021 geliefert, die anderen Fahrzeuge dann 2022 und 2023.

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