Als Chance zum Neubau einer Grundschule Stadt sichert sich den Mühlgewann

Völklingen · Die Stadt nimmt die Mühlgewannschule samt Gelände vom Regionalverband zurück. Dies beschloss nun der Stadtrat einstimmig. Und Eltern und Kinder von der Grundschule Bergstraße freuten sich.

 Rund 150 Eltern und Schüler von der Grundschule Bergstraße demonstrierten am Donnerstagabend vor dem Neuen Rathaus.

Rund 150 Eltern und Schüler von der Grundschule Bergstraße demonstrierten am Donnerstagabend vor dem Neuen Rathaus.

Foto: BeckerBredel

Der Völklinger Stadtrat hatte am Donnerstagabend ein sehr junges Publikum. Und die Abstimmungsprozedur verlief etwas unübersichtlich. Oberbürgermeisterin Christiane Blatt (SPD) fragte zunächst nach Nein-Stimmen, dann nach Enthaltungen. Beide Male hob sich keine einzige Hand. Da kam der Jubel erst etwas später auf, als Oberbürgermeisterin Christiane Blatt klarstellte: „Das ist ein einstimmiger Beschluss für die Rückübertragung der Mühlgewann-Schule.“

Die Kinder und Eltern von der Grundschule Bergstraße hatten schon zuvor von Lehrkräften und Elternvertretern erfahren, dass das ganz wichtig sei, damit dort eine neue Schule gebaut werden könne. Und hatten sich in Stärke von rund 150 Personen schon lange vor Beginn der Sitzung auf den Weg zum Neuen Rathaus gemacht. Dort harrten sie fast eine Stunde vor der Tür aus, um die Stadtratsmitglieder mit Lärminstrumenten, Sprechchören und Schildern zu begrüßen. „Schluss mit Bus“, „Zwei Schulen sind doof“ und „Wir wollen eine neue, große Schule“ war da zu hören und zu lesen. Hintergrund: Die Schule ist derzeit aufgeteilt auf die Standorte Bergstraße in der Innenstadt und Röchlinghöhe. Das bringt langwierige Bustransporte mit sich, und die Raumnot hält trotzdem an.

Kinder und Eltern begleiteten dann die Ratsmitglieder in den Großen Saal – zu einer Sitzung mit einem Andrang, wie ihn der Stadtrat seit des Streits um den Namen Hermann-Röchling-Höhe nicht mehr erlebt hatte. Nachdem Christiane Blatt um Ruhe gebeten hatte, verfolgten die Kinder sehr geduldig die Debatte, in der manche Redner etwas ausschweiften. „Danke, dass Ihr so lange ausgehalten habt“, sagte Blatt am Ende zu ihnen.

Der Regionalverband Saarbrücken hatte den Mühlgewann eine Zeitlang als weiterführende Schule genutzt. Seit Ablauf des Schuljahres 2015/2016 stand das Gebäude leer. Die Stadt nutzt nun die Möglichkeit, das ganze Areal nahezu kostenfrei zurückzunehmen. Mit diesem Ratsbeschluss ist aber noch keine Festlegung auf eine künftige Nutzung verbunden, betonte CDU-Fraktionschef Stefan Rabel. Man habe es aber als Stadt in der Hand, selbst zu bestimmen, was mit dem Mühlgewann geschehen soll. „Wir sichern uns das einzige Grundstück für einen eventuellen Schulneubau in der Innenstadt“, betonte Brunhilde Folz (SPD). Darüber und über die gesamte Schulsituation in Völklingen soll nun in einem neu gebildeten Unterausschuss des Stadtrates beraten werden. Wobei Rabel anmerkte, dass auch die Feuerwehr Interesse an dem Mühlgewann habe – als Standort für einen Neubau der Feuerwache Innenstadt.

Völklinger Grundschulen platzen derweil aus allen Nähten. In Fürstenhausen und in der Haydnstraße werden Kinder in Containern unterrichtet. Die Situation dürfte sich weiter verschärfen (siehe Info).

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