Völklinger Ortsrat sagt Nein zum Nachbarschaftsgarten

Völklingen · Das Projekt Nachbarschaftsgarten bei der Versöhnungskirche hat einen Rückschlag erlitten. Der Ortsrat hat einen von der Verwaltung vorgelegten Vertrag abgelehnt – auch wegen Zweifeln an der geplanten Selbstorganisation.

 Damals noch hoffnungsfroh: Interessenten bei einer Ortsbegehung im Februar. Archivfoto: Jenal

Damals noch hoffnungsfroh: Interessenten bei einer Ortsbegehung im Februar. Archivfoto: Jenal

Im ehemaligen Pfarrgarten an der Völklinger Versöhnungskirche ist ein interkultureller Nachbarschaftsgarten geplant. Neben Pflanzen soll dort auch die Gemeinschaft wachsen und gedeihen. Ende Januar wurde zu einem ersten Info-Treffen eingeladen. Loslegen konnten die Hobbygärtner bisher aber noch nicht. Verschiedene Gremien diskutierten zunächst über Gestaltungs- und Organisationsfragen.

Inzwischen wurde eine Nutzungsvereinbarung erarbeitet. Nun hoffen die Stadt, das Diakonische Werk an der Saar und die evangelische Versöhnungskirchengemeinde auf grünes Licht der politischen Gremien . Vom Völklinger Ortsrat wurde der vorgelegte Entwurf am Mittwochnachmittag jedoch abgelehnt.

In der Vereinbarung sind die Zuständigkeiten der Kooperationspartner geregelt: Die Kirchengemeinde stellt das Grundstück unentgeltlich zur Verfügung. Die Stadt übernimmt die Herrichtung und Erstausstattung des Geländes. Und das Diakonische Werk organisiert den Betrieb, die Pflege und den Unterhalt des Gartens.

"Der Vereinbarung liegt das Ziel zu Grunde, dass der Garten mittel- bis langfristig in Selbstorganisation der Nutzer betrieben wird", heißt es in der Sitzungsvorlage. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 58 000 Euro. Es gibt Zuschüsse, der Eigenanteil der Stadt liegt bei rund 19 000 Euro.

Aus den Reihen des Ortsrates kam Kritik. Jutta Stumm-Burkhardt (SPD ) bemängelte, dass ein Stromanschluss fehle. Außerdem will sie wissen, ob der Garten biologisch bewirtschaftet wird oder nicht. Diskutiert wurde auch die Frage, was passiert, wenn Probleme auftreten - etwa durch Müll oder Lärm. "Es wird zum Chaos kommen", sagte Uwe Steffen (CDU ) mit Blick auf die angestrebte Selbstorganisation.

Matthias Zimmer von der Stadtverwaltung konnte die Zweifel nicht ausräumen. Allein Georg Jungfleisch (Linke) stimmte der Nutzungsvereinbarung zu. Er warnte davor, das Projekt zu zerreden. "Ich bin sehr erstaunt darüber, dass die Vorteile nicht genannt werden", erklärte Jungfleisch mit Blick auf die Diskussion. Nächste Woche wird nun im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt nichtöffentlich über die Nutzungsvereinbarung beraten. Das letzte Wort hat dann der Stadtrat.

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