Völklinger investieren weiter

Völklingen · Trotz Haushaltsnotlage investiert die Stadt Völklingen weiter in Fußballanlagen. Die Vereine sollten in diesem Jahr die Energiekosten voll übernehmen, doch dies steht in Frage, nachdem sich einige zahlungsunfähig erklären.

Neubau nach Bergschäden: Der Rasenplatz für die Fußballer in Fürstenhausen ist bereits fertig, und das neue Clubheim (im Hintergrund) dürfte im Frühjahr bezugsreif sein. Foto: Becker & Bredel

Neubau nach Bergschäden: Der Rasenplatz für die Fußballer in Fürstenhausen ist bereits fertig, und das neue Clubheim (im Hintergrund) dürfte im Frühjahr bezugsreif sein. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Die Stadt Völklingen sorgt für ihre Fußballvereine . So ist der Rasenplatz in Fürstenhausen, durch Bergbau schwer geschädigt, bereits komplett neu aufgebaut worden. Das Clubheim wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Es wird ebenfalls neu errichtet. Die Handwerker sind bereits beim Innenausbau. Das neue Gebäude dürfte im Frühjahr zur Verfügung stehen. Mit dem Vorhaben war begonnen worden, nachdem der Plan, einen gemeinsamen Platz für die Fürstenhausener und die Fenner an anderer Stelle zu bauen, politisch gescheitert war.

Das Gesamtpaket, das die Stadt für die Fußballer in Fürstenhausen geschnürt hat, dürfte sich auf Kosten von 1,1 Millionen Euro belaufen. Fußball spielt man aber nicht nur in Fürstenhausen. Laut Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) gibt es in Völklingen insgesamt zehn Vereine und 14 Plätze. Die Stadt stellt den Clubs nicht nur die Plätze und die Clubheime zur Verfügung. Bis vor Jahren konnten sie auch noch völlig kostenfrei und unbegrenzt Energie verbrauchen, doch das hat sich geändert. Die Vereine zahlen nun einen Beitrag, wenn auch teilweise mit Murren. Der 2013 vom Stadtrat beschlossene Haushaltssanierungsplan sieht nämlich vor, dass die Fußballclubs schrittweise die Energiekosten für die von ihnen benutzten Anlagen übernehmen. Dies begann mit einem Anteil von 40 Prozent. Im Jahr 2017 sollten es 100 Prozent werden, was dann der Stadt rund 100 000 Euro pro Jahr ersparen sollte. Genau das steht aber jetzt wieder in einem vom Stadtrat eingesetzen Unterausschuss zur Diskussion, denn klamme Vereine hatten sich an ihre Freunde in der Politik gewandt.

Laut Lorig ist inzwischen festgestellt worden, "dass drei, vier Vereine die Flatter machen, wenn wir den Kurs fortsetzen". Fast 600 Kinder spielten in Völklingen Fußball. Die könne man nicht einfach auf die Straße schicken. Deshalb müsse man den Beitrag zu den Energiekosten entsprechend austarieren. Hier stünden verschiedene Möglichkeiten im Raum - zum Beispiel die, den Beitrag auf 40 oder 50 Prozent einzufrieren und andererseits auf Sicht die Bewirtschaftung der Clubheime an die Vereine zu übergeben. Diese müssten aber zuvor energetisch saniert sein. Und wenn der bisherige Ratsbeschluss zum Energiekostenbeitrag nicht vollzogen werde, müsse man das kompensieren und andernorts streichen, sagt Lorig, der übrigens selbst Präsident des (zahlungsfähigen) SV Hermann-Röchling-Höhe ist.

Die Diskussion fällt nicht leicht, denn gleichzeitig wird die Schuldenbremse angezogen. Völklingen muss bis 2025 jährlich rund 800 000 Euro zusätzlich einsparen. Der Stadt stehen damit jährlich nur noch rund 2,2 Millionen Euro an Investitionsmitteln zur Verfügung - wohlgemerkt für alle Aufgaben und nicht nur für die Fußballer. Und dabei gibt es auch da noch jede Menge Bedarf. So reklamiert der SV Geislautern eine Erneuerung seines in die Jahre gekommenen Kunstrasenplatzes.

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