Völklinger Grundschulen am Limit

Völklingen · Es gibt kaum noch Platz für Flüchtlings- und Migrantenkinder an den Völklinger Grundschulen: Die Stadtverwaltung zieht vor einer Sitzung des zuständigen Ratsausschusses Bilanz und hat bereits die Kosten für millionenschwere Neubaumaßnahmen überschlagen.

Die Völklinger Grundschulen stehen bereits knapp am Limit. Das geht aus einer Umfrage bei Schulleitern hervor, die die Stadtverwaltung im Vorfeld einer Sitzung des Stadtratsaussschusses für Kinder, Jugend und Soziales (2. März, 17 Uhr, Großer Saal Neues Rathaus) durchgeführt hat.

Gefragt wurde, wie weit noch Flüchtlingskinder aufgenommen werden können. Stichtag war der 15. Februar. Hier die Ergebnisse in Kurzfassung: Die Grundschule Bergstraße/Röchlinghöhe antwortete, in den Klassenstufen 3. und 4. sei kaum noch Aufnahmekapazität vorhanden. In den kleinen Klassenräumen könnten nur je 22 Kinder untergebracht werden, da kein Platz für weitere Sitzbänke vorhanden sei.

Lehrer werden krank

An der Grundschule Fürstenhausen hieß es, fast 70 Prozent der Kinder hätten bereits Migrationshintergrund. Das Lehrpersonal sei durch die Belastungen insgesamt am Limit. Derzeit seien deshalb schon einige Lehrer erkrankt. Eventuell seien noch Aufnahmen in der dritten Klassenstufe möglich.

Die Grundschule Heidstock antwortete, man dürfe in Sachen Zu- und Abweisung nicht nur auf die Zahlen sehen. Jeder Fall sei aufgrund der Notsituation der Flüchtlinge individuell zu betrachten.

Die Grundschule Ludweiler/Lauterbach teilte mit, im Moment könnten je nach Situation zwei bis drei Kinder je Klasse aufgenommen werden. Ansonsten seien in beiden Schulgebäuden keine zusätzlichen Räume mehr vorhanden.

Die Grundschule Wehrden/Geislautern teilte mit, in Geislautern seien alle verfügbaren Räume besetzt. Eventuell gebe es noch Kapazität für fünf Kinder in Wehrden. Eine zusätzliche Aufnahme von Schülern sei nur durch kostspielige Baumaßnahmen möglich.

Mehr Luft gibt es noch an der Grundschule Haydnstraße. Dort sind laut Übersicht noch 55 Plätze, unterschiedlich verteilt über die neun Klassen, verfügbar. Ob die freien Kapazitäten mit Flüchtlingskindern aufgefüllt werden könnten, liege auch daran, ob Hilfestellung und zusätzliche Förderung erfolge, sagt die Schulleitung.

Bunker als Notlösung

Die Stadt hat bereits einen ersten Schritt zur Behebung der Raumnot an der Grundschule Bergstraße eingeleitet. Dort wird ein früherer Luftschutzbunker zu einem Zusatz-Raum für die Nachmittagsbetreuung ausgebaut. Dort standen zuletzt 26 Kinder auf der Warteliste.

Der Grundstücks- und Gebäudemanagement-Betrieb (GGM) im Rathaus hat Erweiterungsmöglichkeiten an vier Standorten geprüft. Eine Aufstockung des Gebäudes in der Bergstraße mit sechs Klassenräumen würde demnach rund 1,8 Millionen Euro kosten. Eine Erweiterung der Grundschule Heidstock um einen Neubau mit sechs Klassenräumen käme auf rund 3,2 Millionen Euro . Acht weitere Klassenräume an der Grundschule in Wehrden werden auf einen Betrag von 2,2 Millionen Euro geschätzt. Vier weitere Klassenräume in der Haydnstraße würden rund 1,4 Millionen Euro kosten.

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