Völklinger Feuerwehr zeigt, was sie kann Völklinger Feuerwehr zeigt, was sie kann

Völklingen. · Höhenrettung, Umwelt-Nothilfe – aber kein Brand: Feuerwehr übte vorm und am Rathaus.

 Dramatische Aktion am Hochhausturm des Neuen Rathauses Völklingen: Die Höhenretter der Fenner Kraftwerks-Feuerwehr bringen einen Fensterputzer heil zu Boden.

Dramatische Aktion am Hochhausturm des Neuen Rathauses Völklingen: Die Höhenretter der Fenner Kraftwerks-Feuerwehr bringen einen Fensterputzer heil zu Boden.

Foto: BeckerBredel

Ein zweistündiges Spektakel mit wechselnden Schauplätzen am Völklinger Rathaus hatten Völklinger Feuerwehrleute am Samstagnachmittag zu bieten. 155 Rettungskräfte demonstrierten bei der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Völklingen ihre Leistungsfähigkeit und gaben gleichzeitig einen Einblick in das professionelle Rettungshandwerk. Zuschauen war dabei ausdrücklich erwünscht, wie die Feuerwehr vorab informiert hatte.

Und was gab es da nicht alles zu sehen!  Rettungsaktionen in schwindelerregender Höhe, nur wenige Meter unterhalb der Dachkante der Völklinger Verwaltungsburg. Männer, die in blauen Vollschutzanzügen bei brütender Hitze eine – nach der Übungsvorgabe zunächst unbekannte und höchst wahrscheinlich die Umwelt gefährdende – Flüssigkeit in Behälter füllten, um sie damit unschädlich zu machen.

Nur ein Feuer hatte das Übungsszenario nicht vorgesehen, und so spritzte auch kein kühlendes Wasser aus den ausgerollten Schläuchen. Bei der ersten Teilübung gehörte das Ausrollen der Schläuche zu den Aufgaben der Feuerwehrleute aus den Löschbezirken Innenstadt und Wehrden. Jedoch nur als Sicherheitsmaßnahme, sollte eines der  beiden Unfallfahrzeuge da mitten auf dem Rathausplatz in Brand geraten, während Feuerwehrkameraden die beiden „Unfallopfer“ aus ihrer misslichen Lage befreiten.

Mit schweren hydraulischen Scheren und Spreizern öffneten sie die Schrottautos, Konservenbüchsen ähnlich, um die beiden von Mitgliedern des Mimentrupp Saar dargestellten Unfallopfer den Vorgaben entsprechend zu retten. Und das besonders schonend, wie Feuerwehr-Pressemann Torsten Milkovic erläuterte: Denn die Vitalwerte des Verletzten waren noch so stabil, dass bei den Rettungsmaßnahmen weitere Schäden an Leib und Leben vermieden werden sollten. Der zweite Autofahrer war im Rahmen einer Crash-Bergung möglichst rasch  zu befreien, damit sich der Notarzt schnellstens im Rettungswagen um den Patienten kümmern kann.

Was auf den ersten Blick bei diesem Einsatz den Zuschauern vielleicht noch garnicht aufgefallen war, erklärte Milkovic: „Wir unterbauen die beiden Autos mit Holzklötzen, damit die Insassen anschließend bei den Rettungsarbeiten nicht immer wieder von Erschütterungen erschreckt werden.“

Dann das Höhenspektakel. Zunächst galt es einen ohnmächtig in seinem Sicherungsseil hängenden Fensterputzer zu retten. Eine Aufgabe für das Höhenrettungsteam der Werksfeuerwehr des Kraftwerkes Fenne. Deren Einsatz am Völklinger Rathaus sei zwar außerhalb des Werksgeländes – und damit in der Realität – unwahrscheinlich, erläuterte Herbert Broy, Wehrführer der Mittelstadt und zugleich Leiter der Werksfeuerwehr. Doch sei die Jahreshauptübung eben ein Rahmen, bei dem man diese speziellen Hilfeleistungen der Öffentlichkeit präsentieren könne. Im Realeinsatz käme wohl wahrscheinlicher eine ähnliche Einheit der Berufsfeuerwehr Saarbrücken zum Einsatz, so Broy.

Für den immer noch ohnmächtigen Fensterputzer ist das Gröbste wenig später geschafft, der Werksfeuerwehrmann hat ihn sicher auf dem Zwischendach des niedrigeren Gebäudeteils abgesetzt. Und dort bringen ihn die freiwilligen Feuerwehrleute aus Ludweiler und Lauterbach mit ihrer Drehleiter vollends in Sicherheit. Später bauen die Höhenretter auch noch mit ein paar Seilen, Rollen und einem Tragekorb einen Schrägaufzug auf und führen ihn vor. Bis es so weit ist, kommt der Gefahrstoff-Trupp des Löschbezirks Ludweiler zum Zuge.

 Start der Höhenrettung: Der in Not geratene Fensterputzer (Mitte) hängt schlaff in seinem Sicherungsseil.

Start der Höhenrettung: Der in Not geratene Fensterputzer (Mitte) hängt schlaff in seinem Sicherungsseil.

Foto: BeckerBredel
 Auf Holzklötzen aufgebockt und aufgeschnitten wie eine Konservendose: Ein Auto, aus dem die Wehrleute „Unfallopfer“ retten mussten.

Auf Holzklötzen aufgebockt und aufgeschnitten wie eine Konservendose: Ein Auto, aus dem die Wehrleute „Unfallopfer“ retten mussten.

Foto: BeckerBredel
 Vorsicht, Umweltgift: Ein Wehrmann aus der Völklinger Gefahrstoffeinheit in voller Montur.

Vorsicht, Umweltgift: Ein Wehrmann aus der Völklinger Gefahrstoffeinheit in voller Montur.

Foto: BeckerBredel

Nach erfolgreicher Übung, lud die Völklinger Feuerwehr noch zum geselligen Beisammensein im Löschbezirk Geislautern ein, wo dann auch noch ein neuer Mannschaftstransportwagen einzuweihen war. Der Löschbezirk Geislautern besetzte gemeinsam mit Wehrleuten aus der Innenstadt den Einsatzleitwagen während der Übung. Und der Löschbezirk Luisenthal präsentierte während einer Umbaupause sein Rettungsboot und seine Atemschutzabteilung.

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